Fahrchef Marcel Keusch hofft auf einen Kranz

Fr, 25. Jun. 2021

Wasserfahren: Die Mellinger Pontoniere fahren am Wochenende mit sieben Booten an die Schweizer Meisterschaft nach Murgenthal

Wie steht es um die Form der Mellinger Pontoniere nach der langen Wettkampfpause? Die Antwort wird am kommenden Wochenende in Murgenthal gegeben. Dort findet die erste Schweizer Meisterschaft nach der Corona-Pause statt. Die Mellinger sind mit insgesamt sieben Booten am Start.

Normalerweise wären nur die Schweizermeister in den aktiven Kategorien erkoren worden. Weil aber die Schweizer Meisterschaft der Jungpontoniere in Eglisau abgesagt wurde, werden nun in Murgenthal gleichzeitig auch die Titelkämpfe der Jungpontonier-Kategorien ausgetragen. Aufgrund der Schutzbestimmungen wird es sich um ein reichlich ungewöhnliches Wettfahren handeln.
Die Murgenthaler wollten die Schweizer Meisterschaft der Aktiven, verbunden mit dem alle drei Jahre stattfindenden Kantonalbernischen Pontonierwettfahren (Sektionsfahren), durchführen. Wegen Corona kam alles anders. Das Sektionsfahren kann nicht wie geplant durchgeführt werden, weil die Schutzbestimmungen und die damit verbundenen organisatorischen und logistischen Herausforderungen nicht zu stemmen waren. Im August hätten in Eglisau die Schweizermeisterschaften der Jungpontoniere stattfinden sollen, doch für den Verein waren die Auflagen und der Aufwand zu gross, weshalb der Wettkampf abgesagt wurde. Damit die Jüngsten dennoch einen Schweizermeister küren können, hat der Pontonier-Verband zusammen mit den Murgenthalern entschieden, gleichzeitig auch die Schweizermeisterschaften für die Jüngsten zu übernehmen. Marcel Keusch, Fahrchef der Mellinger Pontoniere, freut sich, dass die Murgenthaler den Aufwand nicht scheuten und nach langem Unterbruch wieder einen Wettkampf durchführen. Das Schutzkonzept wurde laufend überarbeitet. Das von allen Stellen bewilligte Konzept sieht vor, dass sich auf dem Gelände Gruppen in der Grösse von max. 50 Personen bewegen. Das bedeutet: Jeder Fahrchef muss seine Sektion beim angegebenen Parkplatz besammeln und anschliessend gemeinsam die Eintrittskontrolle passieren. Nach einem kurzen Fussmarsch muss jede Gruppe warten, bis sie zum Wettkampf zugelassen wird. Dort angekommen müssen die Akteure direkt zum Wettkampf starten.

Ohne Besichtigung an den Start
Hier sieht Marcel Keusch auch die grosse Herausforderung – und auch die Chancen für Überraschungen. Normalerweise wird der Parcours vor einem Wettkampf von den Teilnehmern besichtigt und die Taktik für die einzelnen Übungselemente besprochen. Nun müssen die Fahrerpaare direkt aufs Wasser, ohne zu wissen, wie die Strömung verläuft und wie das Hinterwasser bei den Pfeilern ist. Da mit Ausnahme der gastgebenden Sektion alle Wettkämpfer vor dieser Herausforderung stehen, dürfte es spannend sein, zu beobachten, wie sich das auf die Rangliste auswirken wird. Marcel Keusch hofft auf einen Kranz für die Mellinger. Das Fahrerpaar Jakob Felix und Häni Remo, die in der «Königsklasse» (Kategorie C) starten werden, haben entsprechende Ambitionen. Für sie könnte jedoch die fehlende Besichtigung des Parcours zum Nachteil werden. Das dürfte vielleicht der Vorteil für die Fahrerpaare sein, welche eher technisch orientiert unterwegs sind.
So oder so, eine grosse Herausforderung wird es auch für das junge Fahrerpaar Graf Florian und Seitz Rafael sein, welches zum ersten Mal in der Kategorie 2 starten muss. Den beiden wurde letztes Jahr, quasi das letzte Jahr in der jüngsten Kategorie 1 geraubt. Nun müssen sie, wie die Aktiven, ihr Können auf dem grossen Parcours beweisen. Der Parcours ist mit einigen Herausforderungen gespickt. Für den Pontonierfahrverein Mellingen werden am Samstagnachmittag sechs Boote an den Start gehen, darunter zwei Frauenpaare. Am Sonntag wird noch ein Fahrerpaar in der Kategorie 1 starten.

Ohne gemütliches Zusammensein
Das traditionelle Bier nach dem Wettkampf und die Gespräche mit anderen Pontonier-Kameraden ist leider nicht möglich. Der Fahrchef muss seine Akteure direkt im Anschluss an den Wettkampf einsammeln und sie auf einem anderen Weg zurück zum Parkplatz führen. (zVg/bg)

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