Fislisbacher Cup-Traum platzt in der 117. Minute

Fr, 18. Jun. 2021

Axpo Aargauer Cup 1/4-Final: 2. Ligist FC Fislisbach verliert beim 3. Ligisten FC Frick nach Penaltyschiessen 3:5

Cup-Drama in Frick. Noch drei Minuten bis zum Sieg. Fislisbach führt 1:0, bringt aber den Ball nicht mehr weg. Tohuwabohu im Strafraum. Ein Fricker fällt. Der Schiri pfeift. Penalty! Tor! Die Fricker im Rausch. Die Fislisbacher am Boden. Die Felle drohen ihnen davon zu schwimmen. Der Cup-Traum platzt letztlich im Penaltyschiessen.

Da sitzen sie nun zehn MInuten nach dem Spiel auf einem Tisch vor dem Garderobengebäude. Verschwitzt, mit leeren Augen. Yannic Frei, Ryan Allmann und Raphael Pfister. Sie können es noch immer nicht fassen. War das wirklich ein Penalty kurz vor Schluss? Nun, wenn der Schiedsrichter pfeift, dann ist Penalty. Das war schon so, als Yannic Frei in der ersten Halbzeit der Verlängerung mit dem Ball am Fuss in den Strafraum preschte und ziemlich rüde von den Beinen geholt wurde. Ganz so klar war das beim Pfiff in der 117. Minute allerdings nicht. Es geschah in einem Getümmel. Der Schiedsrichter stand gut und hatte keine Zweifel. Der fehlerfrei spielende Dominic Nussbaumer im Fislisbacher Tor blieb beim Penalty ohne Chance. Aber warum, so fragten sich die vielen mitgereisten Zuschauer, liessen sich die Fislisbacher nach der 1:0-Führung dermassen hinten hineindrängen? Sie waren doch das spielbestimmende Team. Sie schienen noch einige Tropfen mehr Energie im Tank zu haben als ihre Gegner. Fussball ist manchmal ein Rätsel und nicht immer rational erklärbar. Ja, wenn und wäre, hätte, hätte – Fahrradkette. Die Fricker schlugen die Bälle nach dem Rückstand nur noch hoch und weit. «Das gibt Sicherheit», skandierten die bestgelaunten Fans. Auf der anderen Seite aber auch Unsicherheit. Die Angst vor dem Gegentreffer war über dem eindunkelnden Sportplatz Ebnet förmlich zu spüren. Das Publikum trieb das Heimteam frenetisch an. Die Fricker stürmten mit allem was sie hatten. Selbst ihr Torwart kreuzte im Fislisbacher Strafraum auf. Die Zeit zerran. Die Spannung stieg ins Unerträgliche. Ein Foul im Sechzehner. Genauso wie eine Viertelstunde vorher auf der anderen Seite. Und genauso sicher wurde der Elfer verwandelt, wie das zuvor schon Fislisbachs Captain Silvan Bär getan hatte. Nun lagen sich die Fricker in den Armen. Ihr Selbstvertrauen, das Unmögliche doch noch zu schaffen, wuchs ins Unermessliche. Natürlich ist ein Penaltyschiessen immer eine Lotterie. Aber nicht dieses. Die Fricktaler hatten nun nichts mehr zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Euphorisiert vom späten Erfolg, traf einer nach dem anderen von ihnen perfekt in die rechte, tiefe Ecke. Nussbaumer blieb chancenlos. Ganz anders die Fislisbacher, denen ganz offensichtlich in der 117. Minute das Licht ausgeblasen wurde. Dabei hätten sie schon in der 1. Halbzeit die Weichen zum Sieg stellen können. Doch sie wussten aus ihrer Überlegenheit nichts anzufangen. Das Heimteam mischte den Beton an. Und die höherklassigen Gäste vermochten aus ihrer spielerischen Überlegenheit nichts Zählbares herauszuholen. Es war fast so wie Schweden gegen Spanien am Vortag. Es fehlten die guten Zuspiele auf die Flügel. Und wenn, dann kamen die Flanken zu wenig präzise. In der 2. Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe. Aber mit der klar besten Chance für Fislisbach. In der 75. Minute kam «Nitscho» Milosavljevic völlig unbedrängt aus 12 Metern frei zum Schuss. Das Tor stand offen. Der Torhüter fehlte. Doch «Nitscho» setzt den Ball zum Entsetzen der Fislisbacher an den Querbalken. Und Yannic Frei traf beim Nachschuss das leere Tor auch nicht. Es wäre wohl die Entscheidung gewesen. Wäre, wenn und hätte…

Beat Gomes


FC Niederwil taucht im Cup gegen «Böiu»

Aus der Traum für den FC Niederwil vom Halbfinal im Axpo Aargauer Cup. Er scheitert beim unterklassigen FC Beinwil am See aus der 3. Liga deutlich mit 1:3. Schon in der 11. Minute lagen sie gegen «Böiu» im Hintertreffen und in der 60. Minute fingen sie auch noch das 0:2 ein. Der Anschlusstreffer von Simon Haas in der 84. vermochte am Verdikt auch nichts mehr zu ändern. Im Gegenteil. Beinwil machte den Sack in der 80. Minute mit dem 3:1 gänzlich zu. Die Niederwiler blieben insgesamt unter ihren Möglichkeiten. Dass Mittelfeldmotor, Noah Schwegler, früh mit einer Verletzung ausfiel, machte die Sache für die Niederwiler auch nicht besser. (sk)


Match-Telegramm

Axpo Aargauer Cup 1/4-Final
FC Frick – FC Fislisbach 5:3 (0:0, 0:1, 1:0, 4:2)
Ebnet, Frick, 250 Zuschauer

Tore: 102. Foulpenalty Silvan Bär 0:1, 117. Foulpenalty Thomas Keller 1:1. Im Penaltyschiessen trifft Frick vier Mal in Serie. Fricks Goalie hält die Elfmeter von Peterhans und Comas.
FC Fislisbach: Dominic Nussbaumer, Silvan Bär, Justin Comas, Remo Peterhans, Raphael Pfister, Lukas Hövel (91.Brian Bosshard), Yannic Frei, Siro Dubach, Manuel Humitsch (55. Manuel Schneider), Ryan Allman, Christian Gasane (55. Nikola Milosavljevic)

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