Gemeinde pumpt Geld in Pumptrack

Fr, 18. Jun. 2021

Hohe Beteiligung an der Einwohnergemeindeversammlung – das Thema «Pumptrack» mobilisierte

Grosse Einigkeit bei der Einwohnergemeindeversammlung. Die Stimmberechtigten genehmigten alle Traktanden einstimmig. Auch das Projekt «Pumptrack» wurde vorgestellt, intensiv diskutiert und anschliessend mit absolut deutlicher Mehrheit angenommen.

Das Projekt «Pumptrack» ist von einer privaten Interessengemeinschaft angestossen worden. Deren Vertreter Michael Notter und Stephan Baumann stellten ihre Vision unter dem Traktandum «Verschiedenes» vor. Der Gemeinderat wollte wissen, wie die Bürgerinnen und Bürger zu einer solchen Bahn stehen und ob sie einen Kredit in Höhe von 5385 Fr. zur Vorplanung genehmigen.

Konsultative Abstimmung
Das Ergebnis war eindeutig. Die Nein-Stimmen liessen sich an einer Hand abzählen. Nun wird die IG Pumptrack eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen und zusammen mit der Firma Velosolutions ein Projekt ausarbeiten. Über dessen Finanzierung wird dann an der Winter-Gmeind entschieden. Der Gemeinderat hat bereits versichert, ein Drittel der Kosten zu tragen, was nach derzeitigem Stand 55 000 Fr. entspricht. Michael Notter wollte den Gemeinderat dazu bringen, seine Absichtserklärung auf 90 000 Fr. zu erhöhen, liess seinen Antrag jedoch nach entsprechenden Voten fallen. Die Zusicherung des Gemeinderats, das Projekt kooperativ zu unterstützen, liege ja auf dem Tisch und entspreche dem Wunsch der Bevölkerung, sagte etwa Gemeindeammann Gregor Naef. Um über die Finanzen endgültig zu entscheiden, dazu sei es noch zu früh.

So soll der Pumptrack aussehen
Angedacht ist, den asphaltierten Rundkurs auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern zu realisieren. Als Standort käme für die Planer die Bündtoder die Gheedwiese in Betracht. Laut Offerte sind Kosten von 165 000 Fr. realistisch. Die IG hat bereits mündliche Zusagen für Spenden in Höhe von 40 000 Franken. Ausserdem ist eine Unterstützung durch den Swisslos-Sportfonds-Aargau in Höhe von 32 000 Fr. möglich.
Die Anwesenden äusserten sich fast ausschliesslich positiv gegenüber dem Vorhaben. Das «Pumpen» sei eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, lautete der Tenor. Der Track ein niederschwelliger Treffpunkt, an dem Eltern, kleine und grosse Kinder sowie Jugendliche zusammenkommen. Zeitgemäss. Der Bedarf sei definitiv vorhanden, wenn man sich die Rollerkids im Dorf anschaue. Pumptracks seien beliebt bei den Jungen. Dies bewies auch der von Michael Notter verlesene Gruss von 14 Lehrpersonen und 120 Schülerinnen und Schülern. Das Beachvolleyballfeld am Ortsrand oder Pumptracks in Birmenstorf und Baden wurden als Vorbilder eingebracht.
Demgegenüber standen solche, die ihre Bedenken äusserten. Sie fürchten vor allem Lärm. Laut Bauverwalter Andreas Ritter wäre der Pumptrack an den vorgeschlagenen Orten zonenkonform. «Wahrscheinlich wäre ein Lärmgutachten notwendig», meinte er aber. Mitten im Dorf, sagte ein Votant dennoch, sehe er den Pumptrack nicht. Die Initianten müssten aufpassen, dass der Standort nicht zum Stolperstein wird. Ein weiterer Bürger zweifelte den Bedarf nach einem solchen Sportplatz an. Vielleicht sollte man den Standort so wählen, dass ein grösseres Einzugsgebiet möglich ist, regte er an. Ob es nicht möglich ist, bei der Finanzierung andere Gemeinden zu beteiligen, etwa Oberrohrdorf, lautete die nächste Empfehlung. Und wie soll das mit dem Verkehr laufen?
Man lebe schliesslich in einem Dorf, nicht auf einem Friedhof, hielt dem eine junge Frau mit ihrer pointierten Forderung nach mehr Toleranz entgegen. Als die Diskussion kein Ende nehmen wollte, erhoben sich zwei Niederrohrdorferinnen und gingen. Ein Mann folgte ihnen und fluchte gar beim Verlassen des Saals.
Die ordentlichen Traktanden wurden zuvor alle einstimmig genehmigt, darunter die positiv abschliessende Rechnung 2020, der Kredit über 294 000 Fr., um die Treppenanlage Loonstrasse-Gartenweg zu erneuern sowie den Ausbau und die Erneuerung der Abwasserreinigungsanlage in Mellingen. Infos gab es noch zum Stand der Schulraumplanung und zur Umstrukturierung der Volksschule. Derzeit werden beim Neubau eine dezentrale Lüftungsanlage geprüft, teilte Gemeinderätin Martina Egger mit, sowie in Workshops die Nutzung der Räume optimiert. Am 28. September soll es eine Infoveranstaltung geben. Um die Schulpflege zu ersetzen, soll eine Bildungskommission gegründet werden. Die Gemeinde sucht engagierte Bürgerinnen und Bürger zu diesem Zweck.

Stefan Böker

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