Die Gemeindeversammlung entscheidet u. a. über zwei Strassenbauprojekte und «Wasser 2035»

Rechnung 2020, eine Kreditabrechnung, zwei Kredite für die Erneuerung von Strassen, Ausbau und Erneuerung der Kläranlage in Mellingen und das Projekt «Wasser 2035». Das sind die Traktanden der «Gmeind».

Der Gemeinderat Wohlenschwil investierte in den letzten Jahren kontinuierlich in die Infrastruktur. An der kommenden Gemeindeversammlung sind zwei weitere Kredite für Strassenbauvorhaben traktandiert. Die Erneuerung der Hägglingerstrasse kostet 1,730 Mio. Franken. Die Strasse soll im Ortsteil Oberberg auf einer Länge von 500 Metern instand gestellt werden. Zusätzlich sollen die Werkleitungen erneuert werden. Die Ausführung der Arbeiten ist für 2023/2024 geplant, der Gemeinderat rechnet mit einer Bauzeit von anderthalb Jahren. Weitere 670 000 Franken sind für die Erneuerung des Moosweges Nord vorgesehenen. Diese Strasse soll auf einer Länge von 230 Metern instand gestellt werden. Gleichzeitig sollen Wasserleitung, Elektra und Beleuchtung saniert oder erneuert werden. Die Ausführung ist für 2023 geplant, der Gemeinderat rechnet mit einer Bauzeit von 8 bis 10 Monaten.

Rechnung mit Ertragsüberschuss
Trotz Corona-Krise schliesst die Rechnung der Einwohnergemeinde mit einem Ertragsüberschuss von 64 000 Franken ab. Das gute Ergebnis kam unter anderem zustande, weil aufgrund der Pandemie einige Kosten nicht anfielen und die zu erwartenden Steuerausfälle wegen Corona sich im vergangenen Jahr noch nicht bemerkbar machten. Per Ende 2020 weist die Einwohnergemeinde (ohne Gemeindebetriebe) ein Nettovermögen von 203 000 Franken aus (121 Fr. pro Einwohner).

Wasserversorgung langfristig sichern
Mit der Vision «Wasser 2035» planen 22 Gemeinden und zwei Gesellschaften die Wasserversorgung im Reussund Bünztal längerfristig zu sichern. Eine Studie zeigte auf, dass bis ins Jahr 2035 an einem Spitzentag voraussichtlich 12 Prozent des Wasserbedarfs fehlen, im Jahr 2050 sogar 28 Prozent. Die beteiligten Gemeinden gründen vorerst eine sogenannte Interkommunale Anstalt (IKA). Diese hat gegenüber einer Aktiengesellschaft mehrere Vorteile. Die IKA plant den Bau einer Ringleitung ab Grundwasservorkommen Länzert (nordwestlich von Lenzburg). Die Leitung soll die Gemeinden im Bünz- und Reusstal mit Wasser längerfristig beliefern. Zur Umsetzung und Finanzierung sind Mittel von 23,6 Mio. Fr. (Planungsziel 2035) sowie weitere 6,3 Mio. Fr. (2050) nötig. Die Finanzierung erfolgt über Mitgliederbeiträge, einen Beitrag für die Versorgungssicherheit, Leistungspreis und Arbeitspreis. Für Wohlenschwil ist ein einmaliger Beitrag für die Zeichnung des Dotationskapitals in der Höhe von 235 000 Fr. fällig. Die wiederkehrenden Kosten belaufen sich auf 15 885 Franken.
Die Abrechnung über die Erneuerung des Wasserleitungsnetzes Scheunengasse/Hauptstrasse liegt vor. Der Gemeinderat kann fast eine Punktlandung präsentieren. Der Kredit von 160 000 Franken wird um 1020 Franken überschritten.
Über den Ausbau der Kläranlage in Mellingen hat der «Reussbote» bereits ausführlich berichtet. Die Kapazitätsgrenze der Anlage ist erreicht, zudem haben mehrere Anlagekomponenten ihr Alter erreicht. Der Aus- und Erweiterungsbau kostet total 24,394 Mio. Franken und wird über die Verbandskasse finanziert. Das führt für die Gemeinden zu Mehrkosten. Für Wohlenschwil betragen die Kosten gemäss neuem Verteiler 241 000 Franken im Jahr.

Benedikt Nüssli

Gemeindeversammlung in Wohlenschwil: Freitag, 11. Juni, 20 Uhr in der Halle blau.