Kanton sagt: Neue Zufahrt muss her

Fr, 11. Jun. 2021

Das kantonale Baudepartement hat die Beschwerde der Anwohner des Grütwegs gutgeheissen

Es hat lange gedauert. Der Kanton hiess nach einem Jahr die Beschwerde der Anwohner des Grütwegs gut. Sie wehrten sich gegen Mehrverkehr wegen einer geplanten Überbauung. Der Gemeinderat muss nochmals über die Bücher.

Ich freue mich, dass der Kanton so entschieden hat und die Sache nun vom Tisch ist», sagt Anwohner Hugo Peyer. Gemäss den Planern wären wegen der Überbauung «Flossund Stockacker» 500 zusätzliche Autofahrten über den Grütweg hinzugekommen. Das war für die Anwohner zu viel. Sie wehrten sich mit einer Beschwerde. Der Kanton hiess diese am 30. März 2021 gut, wie erst jetzt bekannt wurde. Der Entscheid erstaunt den Gemeinderat. 2018 sah die Situation noch ganz anders aus. Er reichte dem Kanton den Gestaltungsplan zur Vorprüfung ein. Darin enthalten war auch die Erschliessung des 20 000 Quadratmeter grossen Grundstücks über den Grütweg. Der Kanton signalisierte damals grünes Licht.

Seit 2019 regt sich der Widerstand
Im Gebiet Floss- und Stockacker sollen 20 Ein- und Mehrfamilienhäuser mit bis zu 88 Wohneinheiten entstehen. Es ist die letzte grosse Baulandreserve im Dorf. Die Planung startete bereits vor sieben Jahren. Vor zwei Jahren war die Planung spruchreif. Nach der Vorprüfung durch den Kanton folgte eine Infoveranstaltung. Bereits da wurde ersichtlich, dass das Projekt selbst Anklang findet, die Erschliessung aber eine diffizile Angelegenheit ist. So gab es von Anwohnern des Grütwegs mehrere Voten. Ihre Befürchtungen, die Erschliessung über die bisherige Sackgasse bringe deutlichen Mehrverkehr ins Quartier. Im Mitwirkungsverfahren führten sie andere Varianten ins Feld, wie die Zufahrt über den Gheidweg. Sie erreichten aber nichts. Bei der Auflage des Gestaltungsplans im Januar 2019 führte die Erschliessung nach wie vor über den Grütweg und die Wohlenschwilerstrasse. Der Gemeinderat sagte damals, dass die Erschliessung über den Gheidweg nicht möglich sei. Die Begründung: Die Einmündung einer Erschliessungsstrasse in einen Veloweg/Schulweg sei zu gefährlich.

Nochmals Zufahrtsituation prüfen
Gemeindeammann Beat Nietlispach geht davon aus, dass es beim Überbauungsprojekt wegen des Kantonsentscheids zu einer Verzögerung von einem Jahr kommt. Der Gemeinderat werde für die Erschliessung nochmals verschiedene Varianten prüfen. «Wir müssen jetzt auch die Zufahrt über den Gheidweg miteinbeziehen», sagte Nietlispach an der Gmeind. Bereits regt sich Widerstand. «Wir werden eine Zufahrt über den Gheidweg aus Verkehrssicherheitsgründen nicht gutheissen und allenfalls eine Beschwerde dagegen einreichen», sagt Thomas Meier. Damit stehen er und seine Familie nicht alleine da. Sie weisen darauf hin, dass 2013 beim Bau des neuen Gheidwegs festgehalten wurde, dass der Weg nur von Landwirtschafts- aber nicht von Autoverkehr genutzt werden darf. Die Bodenverbesserungsgenossenschaft erstellte damals den Weg als Ersatz für den alten diagonal verlaufenden Gheidweg. Da dieser auch eine kantonale Veloroute ist, erhielt die Gemeinde Subventionen von Bund und Kanton. Wie die Erschliessung künftig aussehen wird, ist noch nicht in Stein gemeisselt. «Man wird sicherlich mit den betroffenen Grundeigentümern das Gespräch suchen und so eine für alle vertretbare Lösung finden», sagt Gemeindeschreiber Rolf Meier.

Debora Gattlen

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