Reusssteg: Kanton soll Stellung nehmen

Fr, 25. Jun. 2021

Der Reusssteg ist wieder einen Schritt näher an der Verwirklichung

Es ist eine lange Planung. Sie dauert nun schon fast sieben Jahre. Nun ist man dem Reusssteg wieder einen Schritt nähergekommen. Das Vorprojekt wurde dem Kanton eingereicht. Damit will man einen Vorentscheid erwirken.

Die Zeichen stehen deutlich positiver, als noch vor vier Jahren. Vizeammann Yves Moser informierte zusammen mit Ammann Werner Fischer an der Sommer-Gmeind in Künten unter «Verschiedenem» über den neusten Stand des Projekts. Die Zeit seit 2018 wurde genutzt, um mit insgesamt 19 Stakeholdern – Personen und Institutionen, die im Projekt involviert sind – in Kontakt zu treten. So auch mit Umweltverbänden. Pro Natura nahm offiziell noch keine Position für den geplanten Standort in der Reussuferschutzzone ein. Dank den seit 2018 geführten Gesprächen sei man auf einem guten Weg – angeregte Anpassungen seien vorgenommen worden. Im Projekt habe man insgesamt drei mögliche Standorte miteinander verglichen. Als klarer Favorit trat der Standort auf der Höhe des Campingplatzes in Sulz hervor. An diesem wollen Künten und Fischbach-Göslikon festhalten. Der Standort muss auch die Sicherheitsbedürfnisse der Armasuisse, Bundesamt für Rüstung, berücksichtigen. Es betreibt oberhalb des Standorts einen Übungsbrückenkopf. «Für Personen, die nicht im Gnadenthal oder in Bremgarten die Reuss überqueren wollen, gibt es dank des geplanten Reussstegs einen kurzen Rundgang von circa vier Kilometern», sagt Fischer. Mit dem Bau des Stegs werde die Reussfähre nicht konkurriert. «Es gibt keine andere Fähre an der Reuss. Sie hat Tradition und der Gemeinderat setzt sich dafür ein, dass sie weiter besteht», so Fischer. Da die Fähre aber witterungsund wasserstandsabhängig ist, zudem im Winter nicht fährt, sei der Steg eine gute Ergänzung.

Vorprojekt eingereicht
Der Gemeinderat reichte beim Kanton das Vorprojekt ein. Signalisiert dieser grünes Licht, kann die Gemeinde die Bauauflage und die öffentliche Mitwirkung für den neuen Reusssteg in Angriff nehmen. Einsprachen könnten dann im nachfolgenden Baubewilligungsverfahren nur noch zur Bauweise und nicht mehr zum Standort gemacht werden. Ob allerdings nun beim öffentlichen Mitwirkungsverfahren Einsprachen von Berechtigten eingehen, ist nicht voraussehbar. Dann müssten die Gemeinden nochmals über die Bücher, Gespräche suchen und allenfalls das Projekt anpassen. «Wir sind jedoch zuversichtlich, dass das Projekt so passt», sagt Moser. Den Umweltverbänden werde im Gegenzug Hand für das Auenprojekt «Grien» mit der Herstellung des alten Flusslaufs der Reuss geboten. «Der Reusssteg ist nur ein minimaler Eingriff in die Natur», so Moser weiter. «Wir wollen mit dem Projekt Mensch und Natur in Einklang bringen.» Die Natur soll an der Reussuferschutzzone mit dem Auenprojekt «Grien» weiter gefördert werden – mit dem Steg aber erlebbar sein.

Reusssteg soll Brücken schlagen
Der Steg über die Reuss wird 120 Meter lang, von Pfeiler zu Pfeiler 97 Meter. Die Breite ist so gestaltet, dass zwei Familien kreuzen und Fahrräder darüber geschoben werden können. Der Steg soll freischwebend als Spannbandbrücke gebaut werden, damit für Vögel keine Gefahr besteht. Die Gemeinderäte von Künten und Fischbach-Göslikon hoffen, dass der Kanton in den nächsten Wochen eine Antwort zum Vorprojekt gibt. Da der Reusssteg auch im übergeordneten Sinne Brücken schlagen soll, zwischen Menschen und Natur, wird auf einen positiven Bescheid gehofft. Gehofft wird auch auf die Agglo 4 vom Bund. Wird diese bewilligt, könnte aus diesem Topf Geld fliessen.

Debora Gattlen

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