Das Alterszentrum Im Grüt erhält nicht nur einen Anbau, sondern auch eine Terrasse mit Reussblick
Im Alterszentrum Im Grüt sind die Storen des Restaurants wegen der Hitze geschlossen. Auf der ganzen Höhe soll im nächsten Frühjahr eine Terrasse für Bewohner und Besucher entstehen. Speis und Trank können dann mit Reussblick genossen werden.
Der Kanton hat bereits grünes Licht signalisiert. Letztes Jahr wurde eine Voranfrage für den Bau eines Terrassendecks unterbreitet. Das neue Projekt tangiert das seit 1966 geltende Reussuferschutzdekret nicht. Die Terrasse wird punktgenau an die Grenze gebaut. «Es darf keinen Zentimeter überschritten werden», sagt Leo Peterhans, Präsident der Baukommission. Da kenne der Kanton keinen Kompromiss. Geplant ist, mit geringem Aufwand eine neue reussseitige Terrasse zu bauen. Durch die Metallbauweise fügt sie sich harmonisch und unauffällig an das Alterszentrum an. «Die Terrasse ist im Interesse der Bewohner und der Öffentlichkeit», sagt Leo Peterhans. «Seit langer Zeit werden wir oft gefragt, weshalb die Terrasse nicht auf der Reussseite gebaut wurde», sagt Peterhans. Ein Grund dafür ist: Früher wurde bei einem Neubau vor allem auf die Besonnung und nicht auf die Aussicht geschaut. Das war auch beim Alterszentrum so. Nicht nur die alte Terrasse, sondern auch der grösste Teil der Zimmer verfügt bis heute über keinen Reussblick.
Bedarf für neue Terrasse vorhanden
Die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau des Alterszentrums sind in vollem Gange. 14 zusätzliche Doppelzimmer entstehen. «Durch die Bauarbeiten können wir diesen Sommer unsere Aussenplätze nur sehr eingeschränkt nutzen», sagt Erika Schibli, Präsidentin des Vereins Alterszentrum Mellingen-Wohlenschwil. «Das hat den Vorstand auf die Idee gebracht, beim Restaurant, gegen die Reuss hin, eine Terrasse anzubauen.» Die bestehende Terrasse wird wegen des Erweiterungsbaus verkleinert. Wenn die neuen Zimmer bezugsbereit sind, werden mehr Bewohner im Alterszentrum leben. «Der Bedarf für eine zusätzliche Terrasse ist vorhanden», sagt Leo Peterhans.
Im Alterszentrum haben die Zimmer keine Balkone. Die beiden Gemeinschaftsterrassen im zweiten Stock würden zwar von den Bewohnern, die nicht so mobil sind, gerne genutzt. Für die anderen wäre der Besuch unten auf die Restaurantterrasse wie ein kleiner Ausflug. Und das sei eine Bereicherung für deren Alltag. Das Restaurant mit der Terrasse ist über Mittag bei Arbeitenden aus der Region beliebt. Am Wochenende kommen zusätzlich Badegäste vorbei, um etwas zu trinken oder ein Eis zu essen.
Das Baugesuch liegt auf
Das Baugesuch liegt vom 15. Juni bis am 16. Juli auf der Bauverwaltung in Mellingen auf. Da sich das Bauprojekt in der Reussuferschutzzone befindet, muss nicht nur der Gemeinderat das Gesuch bewilligen, sondern auch der Kanton. «Wir gehen davon aus, dass der Kanton das Baugesuch für die Terrasse bewilligt», sagt Bauverwalter Emanuele Soldati. Gehen keine Einsprachen ein und die Bewilligung wird erteilt, wird die Terrasse im nächsten Frühjahr gebaut. Die Kosten belaufen sich auf 90 000 Franken. Dafür müssen die Mitglieder des Vereins Alterszentrum Mellingen-Wohlenschwil noch ihre Zustimmung geben.
Debora Gattlen