Zivilstandsbeamtin mit Herz

Di, 15. Jun. 2021

Unser Fragebogen: Zehn Antworten von Sonja Caironi, 53, aus Mülligen

Sie führt Heiratswillige in den Hafen der Ehe. Und das seit ihrer Lehre. Seit dem kürzlichen Umzug des Regionalen Zivilstandsamtes Mellingen in den Iberg, gefällt ihr ihre Arbeit gleich doppelt so gut. Zusätzlich verrät sie, was ihre grosse Passion ist.

Sonja Caironi, wie kommt das neue Trauungslokal im Iberg bei den Brautpaaren an?
Sonja Caironi: Bis jetzt hatte ich hier zwei Trauungen. Die «Segesser-Stube» kam bei beiden Paaren sehr gut an. Sie haben bewusst die Räumlichkeit gebucht. Man spürt deutlich, dass sich die Paare freuen an einem so geschichtsträchtigen Ort zu heiraten.

Wie gestalten Sie die Traurede?
Aktuell müssen wir zuerst die Maskenpflicht erwähnen. Danach sage ich immer etwas zum Traulokal. Im Iberg zum Beispiel – aus welchem Jahrhundert er stammt. Danach folgen persönliche Worte ans Brautpaar. Es gibt aber auch Themen, wie zum Beispiel Brücken als Verbindung zueinander, oder Jahreszeiten, die wir individuell auf die Paare abstimmen. Ich spüre meist bereits bei der Ehevorbereitung, wie ich die Trauung gestalten kann und ob es den einen oder anderen Spass verträgt oder nicht.

Wie haben Sie und das Team sich nach dem Umzug in den neuen Räumlichkeiten im Iberg eingelebt?
Wir haben uns bereits recht gut eingelebt. Ich möchte die neuen Räumlichkeiten nicht missen. Es ist alles viel schöner und auch grosszügiger. Zudem hört man beim Arbeiten keinen Autolärm mehr, da wir nun mitten in der Natur sind. Vor allem die Umgebung ist auch bei den Brautpaaren sehr beliebt. Bereits wurden die Apéros auf dem Platz zwischen dem Iberg und der Kirche abgehalten. Da die Bäume noch blühen, ist es aktuell dort doppelt so schön.

◆ Wie sieht es mit der Buchung für Trauungen in Corona-Zeiten aus?
Aktuell ziehen die Buchungen wegen den Lockerungen wieder an. Vorher war zu spüren, dass einige Brautpaare ihre Hochzeit auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Aktuell gibt es immer noch freie Termine für dieses Jahr, ausser bei beliebten Daten. Für Daten mit Schnapszahlen gehen meist bereits ein Jahr im Voraus die Reservierungen ein. Wenn ein Traulokal bereits besetzt ist, kann bei uns auch auf ein anderes ausgewichen werden.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Mir bereitet es Freude, wenn ich sehe, dass die Trauzeremonie den Brautpaaren gefällt. Heute kleiden sich viele sehr festlich, da die Ziviltrauung einen hohen Stellenwert hat und oftmals auch keine kirchliche Trauung stattfindet. Ich selbst ziehe ebenfalls etwas Schönes für die Trauung an. Der Kontakt zu Menschen gefällt mir auch nach all den Jahren sehr.

Wie sind Sie im Reusstal am liebsten unterwegs?
Am liebsten zu Fuss. So kann ich die schöne Natur am besten geniessen.

Was ist für Sie Luxus?
Vor allem gesund zu sein und Zeit für mich allein zu haben, um ein Buch zu lesen. Am liebsten lese ich moderne Krimis.

Welche Hobbys betreiben Sie?
Reisen ist ein grosses Hobby von mir. Vor allem das Planen von Reisen bereitet mir Freude. Mit meinem Mann und unserer inzwischen erwachsenen Tochter bereiste ich bereits Amerika und auch den Norden. Eine beliebte Destination von uns ist auch Frankreich. Während der Corona-Zeit war reisen nicht mehr möglich. Es war eine gute Gelegenheit die Schweiz mit ihren vielen schönen Seiten zu entdecken. Wir waren unter anderem im Tessin und im Wallis.

Besitzen Sie alles? Oder sind da noch Wünsche offen?
Eigentlich besitze ich alles. Aber ja, es gibt immer offene Wünsche. So werden wir, sobald es wieder möglich ist, unsere, wegen Corona stornierte, Reise nach Südafrika nachholen.

Spontan kommen Freunde, was dürfen sie von Ihnen immer erwarten?
Ein offenes Ohr, einen Kafi oder auch ein Glas Wein und Gemütlichkeit.

Interview: Debora Gattlen

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