Damm schützte Reisfeld und Gewächshaus

Di, 20. Jul. 2021

Lukas Neuhaus schützte seine Wildenau mit einem Damm vor dem drohende Reuss-Hochwasser

Das Wasser war nur noch wenige Zentimeter unter dem provisorischen Damm. Lukas Neuhaus erhöhte ihn kurz vor dem Hochwasser mit einem geliehenen Bagger. Damit konnte er das dahinter liegende Reisfeld retten.

Er hat bis am Donnerstag fast nichts geschlafen. In der Nacht auf den Dienstag stellte Lukas Neuhaus jede Stunde den Wecker, kontrollierte im Internet den Wasserstand der Reuss und ging auf Kontrollgang an die Reuss. Um vier Uhr morgens stand alles auf der Kippe. Der Wasserpegel der Reuss war nur noch wenige Zentimeter unter der Dammkante neben dem Reisfeld. «Zum Glück gab es wegen der Hecke zur Reuss keine Strömung», sagt Lukas Neuhaus. So hielt der Damm die Wassermassen aus. Erleichtert war Neuhaus trotzdem, als das Wasser wieder zurückging. Erst vor einem Jahr hatte er zusammen mit seiner Frau Natalie den Bauernhof in der Wildenau gekauft. Das junge Paar war nicht das erste Mal von Widrigkeiten betroffen. Anfangs Jahr kam das Wasser in Form von schwerem Schnee von oben. Bäume knickten rund um den Bauernbetrieb um und die Gewächshäuser drohten einzustürzen. Trotzdem liessen sich die Neuhaus’ nicht entmutigen und wagten im Frühjahr etwas Neues. Sie legten entlang der Reuss ein Reisfeld an. Um das Feld wurden kleine Dämme aufgeschüttet, damit die Pflanzen im Wasser stehen. Sie entwickeln sich prächtig (die Reispflanze darf höchstens bis zu 50 Prozent im Wasser stehen, alles darüber ist für die Pflanze schädlich). Dank den vielen Niederschlägen musste Neuhaus fast nie Wasser zuführen. Als nun das Hochwasser der Reuss kam, brachten ihn die Dämme des Reisfeldes auf die rettende Idee. Dank guten Kontakten konnte er kurzfristig einen Bagger bei einem Landwirt ausleihen. Damit gelang es ihm, den 250 Meter langen Damm zur Reuss noch rechtzeitig auf 80 Zentimeter zu erhöhen und zur Strasse hin etwas zu verlängern. Zusätzlich liefen die Entwässerungspumpen, die das Grundwasser auf dem Gelände abpumpen, auf Hochtouren. Neuhaus liess in Absprache mit der Feuerwehr vorsorglich auch das Wasser im Teich ab, brachte Geräte und Maschinen in erhöhter Lage in Sicherheit und baggerte zusätzlich ein Auffangbecken aus. Bereits am Donnerstag, als der «Reussbote» einen Augenschein nahm, war Neuhaus zuversichtlich, dass sein Reisfeld und die dahinter liegenden Gewächshäuser vom Hochwasser verschont bleiben. Und er behielt recht – die erste Reisernte ist somit in trockenen Tü- chern. (dg)

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