Willi Gisler (83) freut sich über das bunte Treiben in seinem Aquarium. Kürzlich kaufte er vier neue Störe. Zwei davon sind Albinos
Ihre Vorfahren lebten bereits vor 250 Mio. Jahren auf der Erde. Nun schwimmen vier Nachfahren im Grossaquarium von Willi Gisler. Sie sind der Ersatz für einen im Frühjahr unerwartet verstorbenen Stör.
Willi Gislers Augen leuchten, wenn er dem bunten Treiben hinter den grossen Scheiben zuschaut. Stolz zeigt er seine neuen Fische. Es sind vier prächtige Störe. Majestätisch gleiten sie vorbei. Zwei sind grau, ihre Flossen und die spitze Schnauze weiss abgesetzt. Die beiden anderen Exemplare fallen mit ihrer weissen Farbe noch mehr auf. «Ich wollte zuerst einfach nur einen Ersatz für den verstorbenen, alten Stör», sagt Willi Gisler. Dafür fuhr er zusammen mit seinem Sohn Alex Gisler zum Fischzüchter nach Schinznach. «Aus einem Fisch wurden dann vier», sagt er. Als er beim Vorbeigehen die weissen Störe sah, konnte er nicht widerstehen, zwei weitere Exemplare mitzunehmen. Ein Platzproblem haben die rund 40 Zentimeter langen Fische nicht. Sie teilen sich das rund sieben Kubikmeter grosse Aquarium mit weiteren Fischen, drei grossen Kois, einem Alet und einem Aal aus der Reuss sowie einem grossen Barsch. Die vier Störe fühlen sich bereits heimisch. Gisler hofft, dass ihnen ein langes Leben bevorsteht.
Dieses war dem Vorgänger, einem fast ein Meter langen, grauen Stör nicht vergönnt. Er verstarb unverhofft im Frühjahr, nachdem der Lindenplatz oberhalb des Wohnhauses von Gisler saniert worden war. Während den Bauarbeiten musste der Brunnen abgestellt werden. Das Fatale daran war, der Überlauf wurde nicht mehr mit Wasser gespiesen. Und der führt direkt zum Aquarium von Gisler. Dadurch erhielten die Fische kein Frischwasser, der Sauerstoffgehalt war zu niedrig. Obwohl Störe robuste Fische sind, starb der alte Stör. Gisler bemerkte das Malheur zu spät. «Das hätte nicht sein müssen», sagt Gisler traurig. Als er die fehlende Wasserzufuhr bemerkte, führte er mit dem Gartenschlauch sofort frisches Wasser zu. Die anderen Fische konnten so gerettet werden. Inzwischen ist mit den neuen Stören wieder Freude eingekehrt. Das frische Quellwasser, die Leitung zog noch sein Vorbesitzer, speist weiterhin das Aquarium.
Forellen aus Bremgarten
Nebst den vier Stören haben auch zehn Forellen im Aquarium eine neue Heimat gefunden. Gisler holte sie bei der Fischzucht in Bremgarten. Eine davon gefällt ihm besonders, es ist eine Regenbogenforelle. Die Fische würden bei ihm nicht gegessen. Das sei vorbei. Früher war Gisler ein passionierter Fischer. Heute erfreut er sich jeden Tag an ihnen, wenn er ihnen aus dem Fischersaal in seinem Haus durch die zwei grossen Scheiben zusehen kann. Die Pflege hat inzwischen sein Sohn Alex Gisler übernommen. Dieser hat die neuen Fische zusammen mit seinem Vater ausgewählt.
Debora Gattlen