Wie 5000 Franken flöten gingen

Fr, 16. Jul. 2021

Fussball 2. Liga: Das kostspielige Ende für den FC Fislisbach im letzten Saisonspiel

Das letzte Saisonspiel kam den FC Fislisbach teuer zu stehen. Das Team von Christian Jäggi verspielte ohne Not 5000 Franken — und noch etwas mehr.

Finanzchef Sandro Lozza konnte sich bereits auf den Scheck des Aargauischen Fussballverbandes freuen. Der lobt nämlich für die fairste 2.-Liga-Mannschaft der Saison 5000 Franken aus. Im Grunde genommen war das Fairplay-Klassement schon vor dem letzten Spiel der Saison geritzt, aber – wie sich zeigen sollte – noch nicht in Stein gemeisselt. Wie heisst es so schön? Jedes Spiel muss zuerst gespielt werden. Auch jenes zwischen dem FC Fislisbach und dem FC Oftringen am 25. Juni. Dabei ging es für beide Teams nicht mehr um wirklich viel. Derweil am Tabellenende noch fünf Teams um den Ligaerhalt zittern mussten, hatten die beiden Teams den Ligaerhalt längst auf sicher. Eine gute Gelegenheit also, zum Saisonausklang den Fairnesspreis ohne Aufregung nach Hause zu spielen. Fislisbachs Sportchef Christian Umbricht: «Wir haben die Spieler vor dem Spiel noch ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, keine Gelben Karten mehr zu risikieren.» Vor dem Spiel lagen die Fislisbacher in der Fairnesswertung mit 20 Strafpunkten ungefährdet auf dem Spitzenplatz, gefolgt vom FC Schönenwerd-Niedergösgen (SchöNi) mit 22 Strafpunkten. «SchöNi» war an jenem Tag spielfrei. Die Ausgangslage war klar: Hätte der FC Fislisbach nicht mehr als eine Gelbe Karte kassiert, wäre er Sieger der Fairplaywertung geworden – was dem Verein 5000 Franken in die Kasse gespült hätte. Leichter kann im Amateurfussball kein Geld verdient werden. Doch es kam anders. In der 39. Minute sah Mittelfeldrenner Siro Dubach die Gelbe Karte. Zur Pause betrug der Vorsprung der Fislisbacher noch einen Zähler auf ihren spielfreien Verfolger. Der war jedoch sechs Minuten nach der Pause bereits aufgebraucht, weil Regisseur Lukas Hövel den gelben Karton sah. Nun lagen «SchöNi» und der FC Fislisbach nach Strafpunkten gleichauf. Immerhin 2500 Franken für Fislisbach. Doch auch daraus wurde nichts. Der eingewechselte Nino Klamer und Ryan Allmann kassierten, bei einer 4:3-Führung, beide in der 88. Spielminute ebenfalls Gelb. Dass Doppeltorschütze Nikola «Nitscho» Milosavljevic in der 90. +3. Minuten den 5:3-Sieg fix machte, war ein schwacher Trost. Der FC Fislisbach hatte leichtfertig 5000 Franken verspielt.
Nicht genug damit: Der Fairplay-Gewinner erhält jeweils das Privileg, das Eröffnungsspiel der nachfolgenden Saison auszurichten, was traditionell viele Zuschauer anlockt und dem Verein zusätzlich Geld in die Kasse bringt. Auch daraus wird nichts. Das Eröffnungsspiel wird in Niedergösgen stattfinden.

Beat Gomes

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