Unser Fragebogen: Dieses Mal mit Joey (5) aus Kreuzlingen am Bodensee
Redaktionshund Joey hat den «Reussbot»-Journalisten Stefan Böker ein gutes Jahr lang begleitet. Dabei hat die fünfjährige Mischlingshündin sehr viele schöne Momente erlebt und neue Freundschaften geschlossen. Sie wird das Reusstal vermissen.
◆ Joey, du warst im vergangenen Jahr die einzige Vierbeinerin in der Redaktion des «Reussbote». Was waren deine Aufgaben?
Hauptsächlich liege ich auf meinem Platz neben dem Schreibtisch meines Herrchens. Ab und an mache ich eine Runde, stupse die anderen mit der Nase an und hole mir Leckerli ab. Ich kann aber auch kleine Kunststückchen machen. Dann lachen alle.
◆ Musstest du die Redaktion auch bewachen?
Das hätte ich gerne getan. Denn das kann ich sehr gut. Ehrlich gesagt, liegt das einfach in meiner Natur. Allerdings kam es nie so gut an, wenn ich gebellt habe.
◆ Es gibt Menschen, die fürchten sich vor bellenden Hunden.
Das weiss ich. Trotzdem fällt es mir schwer, nicht zu bellen.
◆ Was machst du als Erstes, wenn du morgens ins Büro kommst?
Der erste Termin des Tages ist stets im Büro des Chefs. Da gilt es, das erste Leckerli des Tages abzustauben.
◆ Kommen im Laufe des Tages auch Ausseneinsätze dazu?
Ja, fast jeden Tag. Termine hier im Städtli können wir zu Fuss erreichen. Wenn wir weiter weg müssen, fahren wir auch mit dem Auto. Nur wenn mein Herrchen mit dem Töff unterwegs ist, muss ich im Büro warten.
◆ Welche Termine sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Alles, was mit dem Wald zu tun hatte, fand ich besonders spannend, obwohl ich da an der Leine gehen musste. Aber auch Besuche bei Landwirten haben mir gefallen. Einmal haben wir nach einem Brand eine Schreinerei besucht, das war sehr eindrücklich. Und die Villa Wetter in Busslingen zu erkunden war ein Erlebnis.
◆ Aber es gibt auch Anlässe, die du nicht gern besuchst?
Ich gehe prinzipiell nicht an Gemeindeversammlungen.
◆ Wie verbringst du deine Freizeit?
Als waschechter Strassenhund ist mein grösstes Hobby die Futtersuche. Mein Herrchen lässt mir da ziemlich freie Hand, weil ich oft genug bewiesen habe, dass ich weiss, was mir bekommt und was nicht. Und wenn ich doch mal Magengrummeln habe, dann fresse ich Gras. Ansonsten springe ich gern durch hohe Wiesen oder stapfe durch Bäche.
◆ Wo warst du im Reusstal am liebsten unterwegs?
Meine Lieblingsstrecken sind am Reussuferweg von Mellingen Richtung Birmenstorf und im angrenzenden Eichenwaldreservat. Ich liege aber auch gerne faul in der Sonne auf der Wiese vor dem Iberg. Hier trifft man viele andere Hunde. Zwei persönliche Tipps wären noch: das Torfmoos in Niederrohrdorf und der Reussbadeplatz in Fischbach-Göslikon.
◆ Welche Sportart machst du am liebsten?
Ich bin grosser Fan von Quietschebällen. Die kann ich aus der Luft fangen und bringen.
◆ Wenn du nicht Redaktionshund wärst, welchen Beruf würdest du dann ausüben?
Dann wäre ich gern ein Reh.
◆ Bei welchem Lied kannst du nicht sitzen bleiben?
Wenn Frauchen Mundharmonika spielt. Da muss ich einfach mitjaulen.
◆ Welchen Promi würdest du gerne kennenlernen?
Ganz klar Togo, den Schlittenhund, aus dem gleichnamigen Film. Er ist das heldenhafteste Tier aller Zeiten.
◆ Wo ist dein neuer Arbeitsplatz?
In Kreuzlingen, im Büro der Frauenfelder und Untersee Nachrichten. Aber ich schaue sicher mal wieder im Reusstal vorbei.
Interview: Stefan Böker
