«Löwen» waren bissig wie noch nie

Fr, 27. Aug. 2021

Axpo Aargauer Cup 1/32-Finale: FC Mellingen wirft überraschend den oberklassigen Küttigen (2. Liga) aus dem Cup

Das ist ein Sieg für die Moral. Das zuletzt arg gebeutelte Team des FC Mellingen rauft sich zusammen und wirft das favorisierte 2.-Liga-Team aus Küttigen aus dem Cup.

Am letzten Samstag noch trotteten die Spieler des FC Mellingen nach einer 1:4-Schlappe gegen Würenlingen gefrustet vom Platz. Einige Führungsspieler, die seit Jahren zum Stamm der «Löwen» zählen, kritisierten hörbar die Arbeit ihres Trainers Toni Di Santo. Doch der stand auch am Dienstag an der Seitenlinie. Und liess sich für das Cupspiel gegen 2.-Liga-Aufsteiger Küttigen etwas einfallen. Di Santo sagte nach dem Spiel: «Als Trainer muss man sich immer mal wieder neu erfinden. Heute haben wir aus einer kompakten Verteidigung heraus gespielt, mit dem Ziel das Offensivspiel des Gegners im Keim zur ersticken.»
Di Santo brachte den sonst offensiv ausgerichteten Marco Etter in der Innenverteidigung als eine Art Libero. Mit ihm verteidigten Philipp Müller, Ronny Ingold und Nicolas Merkli. Im Mittelfled fehlte Diego Beerle, der letzten Samstag mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. Im Mittelfeld liess Di Santo die Gisi-Zwillinge Fabian (links) und Pascal (rechts) laufen. Rafael Müller und Andi Etter, die sonst beide offensiv ausgerichtet sind, unterstützten die beiden bei der Verriegelung der Räume im zentralen Mittelfeld. «Das ist zwar nicht das Spiel das ich mir vorstelle», sagte Di Santo hinterher. «So aber haben wir dem Gegner das Offensivspiel schwer gemacht.» Das Defensivspiel begann mit Sturmspitze Patrick Bätschmann als erstem Verteidiger. Der Kapitän ging mit viel Biss voran. «Wir Führungsspieler, die schon so viele Jahre zusammen spielen, haben uns in die Verantwortung genommen», sagt «Bätsch». Genau das war es, was Di Santo noch am letzten Smastag bemängelt hatte. Ihm fehlte die Einstellung gewisser Führungsspieler.
«Heute», so sagt Bätschmann, «sind wir als Team aufgetreten.» Dafür durften die «Löwen» nach dem Spiel den verdienten Applaus des nicht sehr zahlreich erschienenen Publikums entgegennehmen. Tatsächlich haben sich die «Löwen» für ihre Farben förmlich zerrissen. Philipp Müller, dem nach einem grossen Solo beinahe das 3:1 gelungen war, sagte nach dem Spiel: «Ich glaube, ich bin in einem Spiel noch nie so viel gelaufen wie heute Abend.» In der Tat liefen die Mellinger, als ginge es um ihr Leben. Die Küttiger machten zwar das Spiel über weite Strecken.

Leidenschaftliche «Löwen»
Doch am Mellinger Sechzehner war meistens Schluss. Der FC Mellingen, der immer mal wieder mit schnellen Kontern agierte, belohnte sich kurz vor der Pause ein erstes Mal für seinen aufopferungsvollen Einsatz. Andi Etter, der wohl beste Mann auf dem Platz, lief der Küttiger Abwehr davon und markierte im denkbar besten Zeitpunkt das viel bejubelte 1:0. Küttigen zeigte in der zweiten Halbzeit, weshalb es in die 2. Liga aufgestiegen ist. Eine Angriffswelle folgte der anderen. Doch die Löwen verteidigten mit einer Intensität, wie man sie auf dem neuen Hauptplatz noch nie gesehen hat.
Mehr als den Ausgleichstreffer nach einem Eckball liessen sie aber nicht zu. Im Gegenteil, sie setzten immer wieder Nadelstiche.
Derjenige von Andi Etter, der erneut mit einem Steilpass enteilte, war der entscheidende. Etter konnte nur noch mit einem Foul gestoppt werden. Der schnappte sich den Ball gleich selbst und versenkte den Penalty mit einem herrlichen Schuss ins hohe linke Lattenkreuz. Der Rest war Kampf und Leidenschaft. Wenn die Küttiger doch einmal durchbrachen, warf sich Goalie Patrick Ernst ohne Rücksicht auf Verluste ins Getümmel, um den Sieg festzuhalten.

Beat Gomes

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