Auslöser waren Schule und «Steibode»

Di, 31. Aug. 2021

Beide Kandidierenden wollen ein attraktives Dorf für Familien mit Schule, Spielplatz und Vereinsleben

Nicole Andermatt möchte sich auch künftig für die Schule einsetzen. Markus Wernli will die Jüngeren vertreten und die Finanzen im Auge behalten.

Zwei Vakanzen entstehen im Birrharder Gemeinderat: Ursula Berger-Bolliger, Gemeindeammann im 760-Seelen-Dorf, steht für eine weitere Legislatur nicht mehr zur Verfügung, genauso wenig wie Gemeinderat Frédéric Häusermann. Als Gemeindeammann kandidiert nun der bisherige Vizeammann Daniel Knappe; Gaudenz Lüchinger interessiert sich für das Amt des Vizeammanns und Michael Schwaller tritt zur Wiederwahl als Gemeinderat an. Fristgerecht haben sich für die beiden freien Sitze zwei Kandidierende gemeldet: Neu wollen Nicole Andermatt und Markus Wernli in den Gemeinderat.

Schulpflegepräsidentin kandidiert
Nicole Andermatt wohnt mit ihrer Familie seit 2014 in Birrhard. Die 39-Jährige ist Oberstufenlehrerin, unterrichtet unter anderem Mathematik, und ist in Birrhard Präsidentin der Schulpflege. Diese Funktion wird sie allerdings nur noch bis Ende Jahr ausüben, weil die Aargauerinnen und Aargauer im September 2020 die Auflösung der Schulpflege an der Urne beschlossen haben. Andermatt hat Lust auf ein neues politisches Amt. Sie wusste von der Vakanz im Gemeinderat, sei aber auch auf eine mögliche Kandidatur angesprochen worden. In Birrhard möchte die Mutter eines fünfjährigen Jungen, die ihr zweites Kind erwartet, vor allem, «dass die Schule im Dorf bleibt». Als bisherige Schulpflegepräsidentin würde sie denn auch in erster Linie das Ressort Schule, welchem aktuell Daniel Knappe vorsteht, interessieren. «In diesem Bereich liegen durch meine langjährige Erfahrung als Lehrerin meine Stärken.» Bei den anderen Ressorts kenne sie sich nicht so gut aus. «Aber auch dort würde ich mich mit all meinen Ressourcen und nach bestem Wissen und Gewissen eingeben», sagt sie. An Birrhard liebt Nicole Andermatt die Menschen, die hier leben, das Ländliche und die Familienfreundlichkeit. Offenheit, Transparenz und Authentizität sind der SVP-Frau ein Anliegen. Sie will, dass die Gemeinde ihre Unabhängigkeit bewahren kann. Eine Fusion mit anderen Gemeinden ist eher nicht in ihrem Sinn.
Birrhard hatte im Juni, gemeinsam mit den Gemeinden Birr, Habsburg, Lupfig und Mülligen eine Umfrage betreffend Fusion lanciert («Reussbote», 11. Juni). Diese Gemeinden arbeiten bereits jetzt häufig zusammen. Nun haben sie die Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Meinung zu einer möglichen Fusion befragt. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen im Herbst bekannt gemacht werden, sagt auf Anfrage Gemeindeammann Ursula Berger-Bolliger, die nicht mehr zur Wahl antreten wird.

«Steibode» motiviert ihn zur Wahl
Markus Wernli, verheiratet, Vater zweier Buben, kandidiert ebenfalls für den Gemeinderat. Er schätzt an Birrhard «die ruhige und verkehrsgünstige Lage, die tolle Nachbarschaft und die Freundlichkeit der Bewohnerinnen und Bewohner». Ihm passt das vielseitige, kulturelle Leben mit spannenden Vereinen und Aktivitäten im Dorf, etwa das Sommernachtsfest mit Fischessen, der Weihnachtsmarkt oder auch «Birrhard rockt». Dem Familienvater gefallen zudem Angebote wie das «Chrabbelturnen» oder der Vaki-Tag des Familienvereins.
Der sportliche 34-Jährige, der als Immobilienvermarkter bei der Hypothekarbank Lenzburg arbeitet, sah sich aufgrund der Diskussionen rund um die geplante Kiesgrube «Steibode» motiviert, als Gemeinderat zu kandidieren. «Diese Pläne», sagt er, «wurden zum Glück nicht weiterverfolgt». Die Arbeit der Gemeinde habe er damals als wenig zufriedenstellend erlebt. Schliesslich sei er durch einen Birrharder bei einem Spaziergang auf die Vakanz im Gemeinderat aufmerksam gemacht und ermuntert worden, zu kandidieren: Er sei doch bestens geeignet, nicht zuletzt aufgrund seines Alters.
Der parteilose Wernli meint, würde er gewählt, so wäre er «Sprachrohr für die Jungen, ohne dabei den Rest unserer Bevölkerung zu vernachlässigen». Er möchte die Standortattraktivität von Birrhard verbessern, insbesondere auch für Familien, sowie das Vereins- und Kulturleben intensivieren. Wichtig ist ihm ausserdem ein «sorgfältiger Umgang mit den Finanzen».

Heidi Hess

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