Christian Fotsch tritt mit der Band Ssassa an den «Zigeunerkulturtagen» in Zürich auf
Der Mellinger Musiker freut sich riesig. Zum ersten Mal nach der Corona-Zwangspause tritt Christian Fotsch zusammen mit seiner Gruppe Ssassa an einem Konzert in Zürich auf. Nach der zweijährigen Durststrecke will Ssassa mit Gipsy-Sound dem Publikum gehörig einheizen.
In Vollbesetzung spielt Christian Fotsch (58) mit seiner Band Ssassa am Samstag von 20 bis 22 Uhr auf der Hardturmbrache in Zürich ihren Gipsy-Sound. «Wir freuen uns riesig, endlich wieder vor Publikum spielen zu können», sagt Bandleader Christian Fotsch. Die Zigeunerkulturtage finden vom 18. bis am 21. August statt. Natürlich coronakonform im gut durchlüfteten Zelt. Der Eintritt ist gratis, es gibt keine Platzreservierung. Die sechs Musikerinnen und Musiker von Ssassa werden dem Publikum am Konzert ein Feuerwerk präsentieren. Musik der Roma, albanische, griechische und mazedonische Musik, Flamenco-Stilelemente, sowie türkische, kurdische, arabische und algerische Einflüsse gehören zu ihrem Repertoire. Das Publikum kann nach der langen Kulturpause am Konzert in die bunte Welt verschiedener ethnischer Kulturen der Romas eintauchen.
75 Projekte in Schulen durchgeführt
Seit Beginn der Corona-Pandemie ging für Ssassa nichts mehr. «Alle Konzerte und Buchungen wurden abgesagt», sagt Christian Fotsch. Auch aktuell sind die Buchungen, bis auf das Konzert an den Zigeunerkulturtagen in Zürich und einem Auftritt im Dezember in Basel, rar. Christian Fotsch ist froh, dass er und seine Musiker seit 2008 noch ein zweites Standbein haben. Während der Corona-Zeit konnte Ssassa an Schulprojekten verschiedene Workshops veranstalten. Sie wurden auch schon in den Schulen der Region, wie Mellingen, Niederrohrdorf und Oberrohrdorf, gebucht. In zwei Wochen steht ein Schulprojekt an der Schule Widen mit 320 Kindern an. Es wird in verschiedenen Sprachen gesungen, getanzt, getrommelt und Musik gemacht. Als Krönung werden die Kinder in einem grossen Chor zusammen singen. «Wir können das nur durchführen, da wir mit leistungsstarken Luftfilteranlagen das bestehende Schutzkonzept unterstützen», sagt er. Die Idee mit den Filteranlagen kam Christian Fotsch während der Corona-Zeit, als nichts mehr ging. Er kaufte für 12 000 Franken mobile und leistungsstarke Filteranlagen. Seither gehen Aufträge für Schulprojekte wieder regelmässig ein. Zwar seien die Buchungen nicht mit denen von vor Corona zu vergleichen. Trotzdem sei er für die 75 Buchungen während der Corona-Zeit dankbar. Er hofft, dass es künftig für Ssassa sowohl für Schulprojekte, Privatanlässe und Konzerte wieder mehr Buchungen gibt.
Neue CD erscheint am 1. Dezember
Die lange Konzertpause nutzten Fotsch und seine Bandmitglieder, um eine neue CD mit Liedern in französischer Sprache aufzunehmen. Die eingängigen, poppigen Songs sind ein Gemeinschaftswerk der Band, ohne dass sie sich physisch getroffen haben. Fotsch komponierte die Melodie, der Beatbox-Schweizermeister Denis Marian aus Buchs (AG) unterlegte diese mit einem fetten Beat, Ursina Makiol aus Niederlenz lieferte den Instrumentalpart per «We Transfer» und Joanna Vuignier aus Mellingen schrieb den Songtext dazu. Ein Teil der Songs wurde bereits bei Schulprojekten gespielt. Fotsch will mit den Songs Brücken bauen – Brücken zwischen verschiedenen Kulturen. Ab 1. Dezember wird die CD erhältlich sein. (dg)
