Föderalismus macht die Schweiz aus

Di, 03. Aug. 2021

1.-August-Feier fand mit Gastredner Stephan Attiger in der Mehrzweckhalle Kleine Kreuzzelg statt

Er ist mit Mellingen verbunden. Als Jungspund ging er früher hier in den Ausgang. Das ist vorbei. Trotzdem kehrt er noch heute gerne für einen Besuch bei Bekannten, für den Spatenstich der Umfahrung oder als 1.-August-Redner ins Reuss-Städtchen zurück.

Am Tisch des Landammanns ist die Stimmung bestens. Stephan Attiger unterhielt sich angeregt mit Mellingens Gemeindeammann Bruno Gretener, dessen Frau Kathrin und Gemeinderat René Furter und Gattin Brigitte. Die von der Männerriege gekochten «Penne alle cinque Pi» mundeten dem Sextett sichtlich. Zuvor hielt Stephan Attiger die 1.-August-Rede. Er war bereits für das letzte Jahr gebucht. Die Feier wurde damals wegen Corona abgesagt. Heuer beschloss der Gemeinderat den Anlass mit einem Schutzkonzept auf der Hallenbadwiese durchzuführen. Petrus sorgte dafür, dass die Feier wegen der schlechten Witterung kurzfristig in die Mehrzweckhalle Kleine Kreuzzelg verlegt wurde. «Es war mutig, dass die Gemeinde die Feier durchführte», sagt Festbesucher Anton Schweizer.

Landammann: Am Ball bleiben!
Stephan Attiger hält in seiner Rede den Föderalismus in der Schweiz hoch. «Als Landammann werde ich es wie der Nati-Trainer halten. Ich sage das gleiche wie er zu seiner Mannschaft: Bleiben Sie am Ball. Und das bis zum Penaltyschiessen!». In seiner Rede betonte Attiger die wichtige Rolle der Gemeinden in der Schweiz. Sie seien am nächsten an der Bevölkerung. Eine Gemeinde im Tessin hätte nicht die gleichen Bedürfnisse wie im Aargau. Dafür brauche es ein funktionierendes Subsidiaritätsprinzip. Das heisst, die Kompetenzen werden auf Bund, Kantone und Gemeinden aufgeteilt. Während der Pandemie hätten vor allem der Bund und die Kantone wie Stars einer Fussballmannschaft im Vordergrund gestanden. Schlussendlich hätten aber Gemeinden dafür gesorgt, dass die Massnahmen umgesetzt wurden. Auch künftige Herausforderungen der Schweiz könnten nur mit Föderalismus bewältigt werden. Der Kanton Aargau habe die Herausforderung erkannt und das «Entwicklungsbild 2021 bis 2030» und «Aargau 2030» lanciert. Attiger thematisierte auch den Klimawandel. Gemäss Prognosen werde es bis 2060 einen Temperaturanstieg von 2,5 Grad geben. Das äussere sich negativ mit heftigen Niederschlägen und Trockenperioden. «Wir können nicht warten und zuschauen», sagte er. Der Kanton habe einen «Klimakompass» verabschiedet. Dazu gehört auch der Hochwasserschutz. Dank den bereits gemachten Hochwasserschutzmassnahmen, sei der Kanton heuer knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Weitere Massnahmen, wie die Dammerneuerung im oberen Reusstal, müssten in Angriff genommen werden. Danebst soll der Standort Aargau noch attraktiver werden. Die Mobilität mit einer Siedlungsverträglichkeit zu verknüpfen, sei die grosse Herausforderung. Zentren müssten vom Verkehr freigehalten werden. Mellingen habe das mit der Umfahrung gut aufgegleist. Attiger freut sich, diese 2023, hoffentlich mit der Bevölkerung, einweihen zu können. Eine gute Nachricht sei, dass auch ab 2023 die S11 im Halbstundentakt verkehren werde. «Mellingen und die Region werden als Standort an Attraktivität gewinnen», sagt Attiger.

Honig als Trost für Bienenstich
Der Spatenstich für die Umfahrung mit Landammann Stephan Attiger und Gemeindeammann Bruno Gretener fand, wegen Corona, unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Gretener überreichte Attiger im Anschluss an seine 1.-August-Rede einen Geschenkekorb. Da den Landammann beim Spatenstich eine Biene gestochen hatte, war als Entschädigung ein Glas Mellinger Honig mit dabei. Danach fungierte Gemeindeschreiber Beat Deubelbeiss als Glücksbringer. Er zog aus einem Beutel Nummern für die Tische im Saal. Tischweise konnten die Festbesucher am Buffet den von der Gemeinde offerierten Imbiss abholen. 30 Kilo «Penne alle cinque Pi» kochte die Männerriege, süsse Kuchen buk der Frauenturnverein und die Stadtmusik sorgte für den musikalischen Rahmen. (dg)

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