FCF startet mit einer Frau am Steuer

Fr, 13. Aug. 2021

Fussball, 2. Liga: Start zur Meisterschaft 2021/22 mit Fislisbach – Lenzburg und Niederwil – Gontenschwil

Der FC Fislisbach sorgt in diesen Tagen für Aufsehen. Nach der Entlassung von Trainer Christian Jäggi letzte Woche, folgt eine Premiere an der Seitenlinie. Fislisbach ist der erste 2.-Ligaverein, der mit einer Frau als Cheftrainerin in eine Meisterschaft startet. Das bringt die Führungsspieler, die an Jäggis Stuhl gesägt haben, in die Pflicht.

Keine Frage, Ramona Armuzzi ist eine äusserst interessante Wahl für den Trainerposten. Sie selbst zeigt sich zwar zurückhaltend wenn es um ihre Person geht. Armuzzi vermittelt den Eindruck, als würde der Sprung auf den Chefposten für sie etwas früh kommen. Dabei hat selbst Christian Jäggi, damals, als er Armuzzi vor einem Jahr von GC zum FC Fislisbach lotste, gesagt, im Grunde sei sie mehr als nur eine Assistenztrainerin. Jäggi attestierte ihr Fähigkeiten, die seine eigenen übersteigen würden. Über Armuzzi wird in der Fussballszene nur Gutes berichtet. Die 48-Jährige war eine gefühlte Ewigkeit im Frauenfussball zu Hause. Als der damalige Spitzenverein FFC United Schwerzenbach im Jahr 2009 mit dem Grasshopper Club Zürich fusionierte, war Ramona Armuzzi die Frau der ersten Stunde. Sie war sozusagen das Gesicht von GC/Schwerzenbach. Armuzzi half entscheidend mit, GC zu einer Spitzenmannschaft im Schweizer Frauenfussball zu entwickeln. Jahrelang führte sie ihre Teams zu Spitzenplätzen und gewann mit der U18-Auswahl zwei Schweizer Meistertitel (2012 und 2014). Zahlreiche Spielerinnen, die heute in der Schweiz spitze sind oder die als Profi den Weg ins Ausland gefunden haben, wurden von Ramona Armuzzi trainiert. Mit dem Wechsel zum FC Fislisbach, wollte die eher kleingewachsene Powerfrau eine neue Herausforderung im Männerfussball annehmen. Die anfängliche Skepsis im Verein und bei den Spielern, ist längst der Überzeugung gewichen, mit Ramona Armuzzi einen Glücksgriff getan zu haben. Ihre Trainings sind bei den Spielern äusserst beliebt. In der Tat kann man bei Armuzzi Trainingsformen beobachten, wie sie zuvor in Fislisbach noch nicht mal vom Hörensagen bekannt waren. Dazu kommt ihre Sozialkompetenz, die bei Spielern und Funktionären gerühmt wird. Bei so viel Lob, würde die Frau mit dem markanten schwarzen Rossschwanz wohl holde erröten. Sie mag nicht im Rampenlicht stehen. Vielmehr widmet sie sich der Förderung ihrer Spieler. Letztlich zählt auch für Armuzzi, die nach Jäggis Entlassung ad interim als Cheftrainerin eingesprungen ist, was auf dem Platz geschieht. Für die Spieler, die mit Jäggis Handschrift als Trainer nicht einverstanden waren und die gegen ihn gemotzt haben, heisst es jetzt Verantwortung übernehmen. Denn in der Eile kann auch eine Ramona Armuzzi die Mannschaft, die in der Vorbereitung teilweise nur mässige Trainingspräsenz markierte, nicht zu Höchstleistungen führen.

FC Niederwil hält den Ball flach
Der FC Niederwil steigt weitgehend mit der selben Mannschaft wie in der Vorsaison in die Meisterschaft. Neu dazu gekommen sind die 19-jährigen Specker-Zwillinge Casey und Jamie vom FC Othmarsingen, sowie der nominelle Mittelstürmer Sandro Ravelli vom FC Muri. Während Casey Specker schon bei seinem ersten Einsatz im Testspiel gegen Schlieren einen Doppelpack schnürte, war von Ravelli bisher noch nichts zu sehen. Das Trainerduo Gino Saporito und Reto Salm, die ihr Team in der letzten (verkürzten) Saison völlig überraschend auf den 4. Rang in der Meisterschaft geführt haben, werden wohl zum Saisonstart zu Hause gegen Gontenschwil auf die bewährten Kräfte setzen. Und sie werden den Ball, wie stets zu Beginn der Meisterschaft, flach halten. Der Ligaerhalt ist das Ziel, nicht weniger. Aber mehr darf es, wie letzte Saison, immer sein. Niederwil startet, wie schon im Herbst 2020, gegen den FC Gontenschwil. Diesmal zu Hause. Damals überraschten sie bei brütender Hitze und gewannen nach grossem Kampf auswärts 3:2. An diesen epischen Kampf werden sich die Niederwiler am Samstag erinnern, wenn sie vor eigenem Publikum auflaufen.

Beat Gomes

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