GASTKOLUMNE

Di, 31. Aug. 2021

Thomas Notter lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der Dipl. Betriebswirtschafter HF arbeitet als Bereichsleiter. Politisch engagiert er sich als Vorstandsmitglied bei der SVP Tägerig und seine Freizeit verbringt er als Funktionär auf dem Schwingplatz.

Vereine

Die Schweiz ist ein Land voller Vereine, Klubs und Parteien. Die breite Palette der Interessengemeinschaften scheint kein Ende zu nehmen. Auch ich habe meine Jugend in einem Sportverein verbracht und bin bis heute ein treues Mitglied. Damals freute ich mich, wenn am Trainingstag der Leiter vor Ort war und uns unterrichtete. Ehrlich gesagt, konnte ich noch nicht richtig einschätzen, was dies bedeutete. Es war normal, dass wir immer betreut wurden. Heute sehe ich in meinem Amt als Funktionär die grosse Arbeit hinter den Kulissen. Und ich finde es nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen ihre Freizeit für andere opfern. Es entspricht einer tiefen Leidenschaft, die hoch gewertet werden darf. Weil vielfach wird nicht nur das Wesentliche unterrichtet, sondern auch erzieherische Grundsätze gepflegt. Anstand, Respekt, Ehrgeiz und Anpassungsfähigkeit sind einige der Tugenden, welche in den Vereinen grossgeschrieben werden. Leider kann ich von vielen Klubmitgliedern hören, dass es immer weniger freiwillige Funktionäre gibt. Die Bereitschaft, aus Überzeugung einen Frondienst zu leisten, nimmt stetig ab. Ob die Zeit fehlt oder die Gesellschaft sich verändert hat, ist schwer zu sagen. In meiner Jugend hat mir ein älterer Schwinger zu diesem Thema folgende Aussage gemacht: «Thomas, wenn du so lange als Funktionär arbeitest, wie du als Schwinger profitiert hast, werden wir nie Probleme mit unserem System bekommen.» Diesen Satz habe ich mir eingeprägt. Er beinhaltet wesentlich mehr als nur die Funktionärsarbeit. Es wird indirekt von «tun» gesprochen. Nicht bloss reden, sondern etwas tun. Und ich bin überzeugt, dass dieses «tun» absolut modern ist. Auch heute müssen wir Probleme anpacken und nicht nur davon berichten. Wir müssen die Hände frei machen und zugreifen. Ob im Verein, im Berufsleben oder im Privaten.
Die «freiwillige Arbeit» wird meistens belohnt. Natürlich nicht aus ökonomischer Sicht. Für mich steht die Zufriedenheit im Vordergrund. Ich hoffe, dass auch in Zukunft noch viele Funktionäre unseren Kindern etwas fürs Leben mitgeben. Jeder Klub ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Es lockt die Menschen aus der digitalen Welt in die Wirklichkeit. Und da findet der Austausch nicht mit Emoji’s statt, sondern mit Augenkontakt und einem direkten Dialog.

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