Zwischen Vorfreude und Misstrauen

Fr, 13. Aug. 2021

Am Montag galt es für 18 Kinder ernst – sie wurden in der Turnhalle zum ersten Schultag begrüsst

Am Montag zog Schulleiter David Erne bei der Einschulungsfeier ein Messer – und zwar sein Taschenmesser. Denn dieses vielseitige Instrument diente ihm in seiner Begrüssungsrede als Beispiel, um den Kindern zu zeigen, was sie in den kommenden sechs Jahren fürs Leben lernen werden.

Die ganz Kleinen wurden von ihren Eltern auf dem Schulweg begleitet. Diese durften in den hinteren Reihen der bestuhlten Turnhalle Platz nehmen. Dann führten die Lehrpersonen ihre Klassen der Reihe nach in den Saal, während Musikschulleiter Sandro Oldani das Ganze mit ruhiger Musik untermalte. Ganz vorne waren Bänke für die Kindergartenkinder und die 1.- und 2.-Klassen aufgestellt. Die Älteren sassen ebenfalls auf Stühlen. Am Schluss kamen die Erstklässlerinnen und Erstklässer, von Kindern aus der 6. Klasse begleitet. Nacheinander betraten sie die Bühne, wurden von Schulleiter David Erne persönlich begrüsst und bekamen einen roten Marienkäfer überreicht. Was es damit auf sich hatte, sollte Lehrerin Carmen Amrein später verraten.
Nachdem der Applaus für die Neulinge verebbte, sprach zunächst Schulleiter Erne zu den Anwesenden. «Schön, dass alle gesund und erholt aus den Ferien zurück sind», meinte er. «Und hoffentlich auch mit Freude in die Schule gekommen sind.» Auch er habe die Ferien genossen. Und dabei eines gemerkt: wie nützlich sein Taschenmesser auf allen Ausflügen gewesen sei. Sei es bei der Reparatur am Velo, beim Schneiden von Lebensmitteln oder zum Öffnen einer Flasche – stets habe sich das praktische Werkzeug bewährt. Erne hielt es während seiner gesamten Rede demonstrativ ausgeklappt in die Höhe und verriet auch bald, warum. «Im Grunde ist es ja genau das, was wir euch Schülerinnen und Schülern in der Primarschule mit auf den Weg geben wollen: ein Instrument, das euch im späteren Leben behilflich ist.» Und was für ein Werkzeug bekommen die Schützlinge in der Primarschule Niederwil?
Ein noch vielseitigereres als das herkömmliche «Sackmesser». Erne zählte auf, was sie alles lernen werden: Schreiben, Lesen und Rechnen natürlich. Aber auch das Wissen, wie man sich etwas aneignet, oder sich konzentriert und auf etwas fokussiert. Zusätzlich soziale Kompetenzen. Und wie man sich organisiert. Geduldig bleibt, und anderen den Vortritt lässt. «Nicht zuletzt werdet ihr bei uns an der Primarschule viele schöne und lustige Momente erleben», munterte der Schulleiter die teils freudig erregt, teils eher skeptisch schauenden Kinder auf. «Diese Erlebnisse werden euch positive Energie geben für euer späteres Leben.»

Mein Freund, der Käfer
Im Anschluss begrüsste Schulleiter Erne vier neue Lehrerinnen und eine, welche ihr Fach wechseln wird. Dann erzählte Carmen Amrein die Geschichte vom kleinen Marienkäfer. Die kleinen Maja hatte nämlich von einem Gespräch mit diesem glücksbringenden Insekt geträumt. So arg machte ihr der Gedanke zu schaffen, bald in die Schule zu müssen. Der Käfer im Traum hatte ihr versprochen, sie bei ihrem ersten Schultag zu begleiten. Als sie dann etwas verloren allein auf dem Schulhof stand, flog auch tatsächlich ein Marienkäfer auf ihre Schulter. Dadurch überwand sie die Angst vor der Einschulung und konnte sich voller Freude in das neue Abenteuer Schule stürzen.
Danach stimmte Sabine Probst, begleitet von Sandro Oldani, mit den Kindern und Erwachsenen das Schullied an. «Gigele, lache, Blödsinn mache, zäme schaffe, zäme esse, schpele wämmer, Gheimniss hämmer, und mer wänd ois nie vergässe!», lautet eine Strophe dieses erhebenden Liedes. Als auch das vorbei war, begann für die Frischlinge der erste Schultag. Aber allzu streng ging es noch nicht her: An diesem Tag stand zunächst das Basteln von Sonnenketten auf dem Programm.

Stefan Böker

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.
Kategorie: 

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Gegen den Favoriten lag nicht mehr drin

Team Argovia verliert die Halbfinalspiele gegen Trogen Speicher mit 2:6 und 2:3

Gegen den Favoriten aus St. Gallen hätte für einen Sieg alles perfekt laufen müssen. Dabei spiegelt die deutliche 2:6- und 2:3-Niederlage den knappen Ausgang der einzelnen Spiele nicht wieder. Diese waren teilweise sehr umkämpft – mit dem besseren Ende für den BC Trogen Speicher. Der Auftakt in die Heimbegegnung glückte am Samstag: Beide Herrendoppel wurden gewonnen. Leider blieb…