«Breiti II»: Kein Fremdkörper in der Landschaft

Fr, 17. Sep. 2021

Der Gestaltungsplan «Breiti II» geht ins Mitwirkungsverfahren. Angedacht sind sechs Mehrfamilienhäuser mit grosszügigen Grünflächen sowie eine unterirdische Einstellhalle. Auch der Veloweg soll verlegt werden.

Das Projekt «Breiti II» stösst offensichtlich auf breites Interesse bei den Einwohnern. Beim Infoabend im Vereinsfoyer hatte der Gemeinderat die Teilnehmerzahl coronabedingt auf unter 50 beschränkt – und diese wurde voll ausgeschöpft. Gemeindeammann Werner Fischer sowie Vizeammann und Projektverantwortlicher Yves Moser präsentierten den Gestaltungsplan zusammen mit Architekt Markus Ruch sowie Manuel Basler von der Steinmann Ingenieure und Planer AG. Bauherr Josef Brun, von der Ibrag Immobilien AG, war ebenfalls mit von der Partie, um allfällige Fragen zu beantworten.

Richtprojekt mit viel Grün
Das Areal, um das es geht, liegt unterhalb des Kreisels Richtung Stetten und schliesst direkt nördlich an die Überbauung «Breiti I» an. Angedacht sind sechs zwei- bis dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit rund 60 Wohnungen mit je 3½- bis 5½-Zimmern, die schachbrettartig auf dem Gelände verteilt sind. Dazwischen soll es viel Grünfläche mit teils hohen Bäumen geben. Architekt Markus Ruch wünscht sich «keine scharfen Kanten» zur umgebenden Natur, sondern stattdessen eine Verschränkung: «Die Landschaft soll hindurchfliessen», erklärt er seine Vision.
Dazu passt, dass die meisten Häuser mit Holz verkleidet sein sollen. Dieses sei kesseldruckimprägniert und daher besonders resistent, erklärt Ruch. Zunächst war laut Aussagen der Planer eine Bebauung mit nur vier oder fünf Häusern im Gespräch. Diese wären dann aber viel wuchtiger ausgefallen. Der Gemeinderat habe sich schliesslich für sechs Häuser entschieden, um das «richtige Verhältnis zwischen Gebäuden und Leerraum» zu gewährleisten. Letzterer soll unter anderem für zwei Innenhöfe genutzt werden, die als Treffpunkt und Spielwiese für die Bewohner dienen könnten. Eine Spielstrasse soll darüber hinaus als Nord-Süd-Achse fungieren.

Weniger Gefährdung für Velofahrer
Die Erschliessung des 9700 m2 grossen Gebiets soll einerseits über die Tiefgarage von «Breite I» erfolgen, andererseits über den angrenzenden Flurweg, der asphaltiert und ausgebaut werden soll. Der Gemeinderat sieht laut Gemeindeammann Werner Fischer darin gleichzeitig «eine Chance, den Veloweg von der Hauptstrasse wegzuführen». Dadurch könnte vor allem die Gefahrensituation am oberen Kreisel entschärft werden. Besonders wichtig war der Gemeinde bei der Planung die Bereitstellung von ausreichend Parkraum. Eine Frage, die auch aus den Zuschauerreihen aufgeworfen wurde. Hier können die Planer beruhigen: Die riesige unterirdische Einstellhalle soll wie gefordert zwei Stellplätze pro Wohnung umfassen. Für den Aushub werde auch das komplette belastete Material des Geländes entsorgt, betont Bauherr Josef Brun von der Ibrag Immobilien AG.

Vorschläge sind willkommen
In der anschliessenden Fragerunde ging es dann bereits ins Detail: «Was nützen uns Pflanzen auf dem Dach, wenn wir keinen Strom haben», kritisierte ein Anwesender die Begrünung der Flachdächer im Entwurf des Architekten. Er forderte stattdessen Solarzellen auf den Flachdächern. «Der Gestaltungsplan schliesst das nicht aus», erklärte Gemeinderat Yves Moser. Und auch Josef Brun beruhigte: «Wir sind offen für Solaranlagen.» Die Gemeinderäte freuten sich jedenfalls über die rege Diskussion und ermutigten die Einwohner ihre Vorschläge und Ideen im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens einzubringen.
Seit Mittwoch sind alle Informationen zum Gestaltungsplan auf der Gemeindehomepage aufgeschaltet. Hinweise und Vorschläge zum Entwurf können bis 15. Oktober schriftlich oder per Mail beim Gemeinderat eingereicht werden. Dieser sammelt die Ideen und erstellt dann einen Mitwirkungsbericht. Gleichzeitig prüft der Kanton das Konzept juristisch. Yves Moser betonte, dass es sich noch nicht um die öffentliche Auflage des Gestaltungsplanes handle, gegen die dann Rechtsmittel in Form von Einwendungen eingelegt werden können. Diese wird voraussichtlich erst Anfang 2022 erfolgen.

Michael Lux

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