«Den Lottosechser haben wir schon»

Fr, 17. Sep. 2021

Gleich in zwei Kategorien steht der Familienbetrieb aus Fislisbach im Wettbewerb des Branchenverbands Küche Schweiz: «Die schönste Küche 2021» und «der beste Umbau». Online kann man für den Publikumspreis abstimmen.

Wie praktisch: Die vielleicht schönste Küche des Jahres steht bei Michael Peterhans zu Hause: «Das ist ein Konzept, das zusammen mit meiner Frau entstanden ist», berichtet Michael Peterhans, der sich mit Bruder Beat, Tochter Bettina sowie Reto Attiger und Daniel Keller die Geschäftsleitung teilt. Küchen sind jedoch Michael Peterhans Spezialbereich: «Seit 37 Jahren haben wir das Küchenthema aufgebaut», erzählt er. «Früher haben wir vielleicht ein bis zwei Küchen pro Jahr gemacht», ergänzt Bruder Beat. Mittlerweile seien es 40 bis 50 pro Jahr, die eine Mio. Fr. generierten. Das Hauptgeschäft sind dabei individuelle Küchen für Privatkunden, die das Team um Michael Peterhans von der Planung, über das Budget bis zum Einbau betreut. «Wir haben eigentlich keinen Showroom», erklärt Beat Peterhans, «das Meiste ist Mund-zu-Mund-Propaganda».

Minimalistisch und funktional
Umso mehr freut die beiden die Nominierung für den «Swiss Kitchen Award» mit ihrem Projekt «Weisse Tanne». Zumal sie das erste Mal am Wettbewerb teilnehmen: «Ich hatte schon lange im Kopf, einmal mitzumachen, jetzt hatten wir das Gefühl, dass wir eine passende Küche haben», sagt Küchenprofi Michael Peterhans. Wie der Name schon sagt, ist ein Grossteil der Küche in Weisstanne gehalten und fügt sich so nahtlos in den Rest des Hauses ein. Die Besonderheit: Das Holz ist gelaugt und geseift und dunkelt nicht nach. Einen farblichen Kontrast bildet die Küchenabdeckung aus gepresstem Sandstein, der durch eine spezielle Imprägnierung schwarz gefärbt ist wie die Armaturen: «Das ist meine erste Küche mit einer schwarzen Batterie», sagt Michael Peterhans. Überhaupt sei die Farbwahl die grösste Herausforderung bei der Gestaltung gewesen. Die Abdeckung der Schränke, die wie die komplette Küche ohne äusserlich sichtbare Griffe auskommt, ist in einem warmen Grauton gehalten. Ursprünglich sei sie in einem gewagteren «Petroleum» geplant gewesen: «Jetzt sind wir happy, dass wir das über Bord geworfen haben.»
Genauso wichtig wie die Farbauswahl waren dem Hobbykoch beim Entwurf aber die Bedienerfreundlichkeit und Funktionalität: Der Wasserhahn ist zum Beispiel ein sogenannter «Quooker», der das Wasser bei Bedarf kühlt, erhitzt oder zum Sprudeln bringt. Und der Geschirrspüler ist höher angebracht als normal. Im Hintergrund verbirgt sich ausserdem eine separate Nische, die Michael Peterhans schmunzelnd das «Reduit» nennt. Hier stehen der Tiefkühler und ein Weinkühlregal. Ausserdem geht es diskret zum stillen Örtchen.

Zweite Nominierung: ein Umbau
Neben der eigenen Küche ist auch das Projekt «Since 1952» als «Bester Umbau 2021» für den Swiss Kitchen Award nominiert. Der Entwurf stammt vom Architektenbüro Bogen Design, die Umsetzung ebenfalls von Peterhans, Schibli & Co. AG. In beiden Kategorien kann man zusätzlich für den Publikumspreis abstimmen. «Der Fachjurypreis wäre das höchste für mich», gibt Michael Peterhans auf Nachfrage zu. Er und sein Bruder Beat sind aber auch ohne einen Sieg glücklich: «Wir haben schon den Lottosechser mit der Nominierung.»

Michael Lux

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