Die Vorlage mit dem Neubau an der Hubelstrasse wurde sorgfältig vorbereitet und breit kommuniziert. Die Erstellungs- und Unterhaltskosten eines neuen Gebäudes sind mit weniger Unwägbarkeiten verbunden. Eine Variante mit Wohncontainern trägt der Energieeinsparung keine Rechnung. Bei einer Realisierung der neuen Vorlage besteht keine grosse Abhängigkeit gegenüber einer Vermieterschaft. Der Landeigentümer bietet Hand für eine langfristige Lösung. Altliegenschaften und Umnutzungsmöglichkeiten stehen schlicht nicht zur Verfügung.
Die Befürchtung vor Wertminderung der umliegenden Liegenschaften erachte ich als wenig praxisnah. Ansonsten wären in unserer Gemeinde Anstösser der Quartiere um die Schulund Sportanlagen oder an Hauptstrassen stärker davon betroffen. Mir sind keine tiefen Verkaufserlöse von Wohneigentum bekannt. Es handelt sich nicht um ein «Asylzentrum». Jedes Mehrfamilienhaus vereint ebenso Menschen verschiedener Herkunft und der Parkplatzbedarf ist grösser.
Weiter betrachte ich die Bereitstellung dieser Wohnmöglichkeiten als Teil der notwendigen Infrastruktur. Einrichtungen wie Werkleitungen, Wege, Strassen sowie die Schul- und Vereinseinrichtungen dienen uns allen. Ob es uns passt oder nicht, das kostet etwas.
Ich habe mich in den letzten Wochen mit den Asylsuchenden unterhalten und Interessantes über ihren Alltag erfahren. Es sind freundliche, junge Erwachsene, die ihr Glück bei uns suchen. Es ist unsere Pflicht, sie angemessen unterzubringen. Das Zustandekommen des Referendums stelle ich nicht infrage. Die Funkstille und die fehlende Präsenz der Unterschriftensammler sowie das Ausbleiben eines stichhaltigen Argumentariums bekräftigen mich in der Empfehlung: Ein klares Ja zur Erstellung der neuen Asylunterkunft!
Adrian Flory, Niederwil