Mit einem deutlichen Vorsprung wurde Peter Wiederkehr neu in den Gemeinderat und auch als Gemeindeammann gewählt. Gewählt sind aber auch alle bisherigen Gemeinderäte.
Ich bin froh», sagt Peter Wiederkehr, «dass alle bisherigen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wieder gewählt wurden». Sie alle hätten gute Arbeit im Gemeinderat geleistet. Im Vorfeld zu den Wahlen sei viel aufgewühlt worden; das sei nicht sehr förderlich gewesen.
Froh ist der künftige Gemeindeammann von Mägenwil aber auch über sein eigenes ausgezeichnetes Wahlresultat: 467 Stimmen hatte der Mitte-Kandidat bei der Wahl in den Gemeinderat geholt, 350 Stimmen gaben ihm die Mägenwiler Stimmberechtigten zudem für das Amt des Gemeindeammanns. Damit hat er die bisherige Gemeinderätin und Frau Vizeammann Marlène Fehlmamm, die bei der Wahl als Gemeindeammann 139 Stimmen erhalten hatte, deutlich überholt. Ein klares Resultat, meint denn auch Wiederkehr, der einen so grossen Unterschied nicht erwartet hatte. «Offenbar wird geschätzt, was ich bisher für das Dorf getan habe.» Dieses Resultat sei allerdings auch mit einer Erwartungshaltung von Seiten der Bevölkerung verbunden, räumt er ein. Sorgen bereite ihm das keine. Er kenne die Situation im Dorf, wisse auch woher der Gegenwind käme. Daran müsse gearbeitet werden. Und als Gemeinderätin, sagt Wiederkehr, habe Marlène Fehlmann ein gutes Resultat erzielt.
Fehlmann, eine faire Verliererin
Fehlmann zeigt sich als faire Verliererin. Sie habe Peter Wiederkehr bereits zum Wahlsieg gratuliert, sagt sie. Sie akzeptiere das Resultat. «Mägenwil wollte einen Auf- und einen Umbruch und hat das mit dieser Wahl gezeigt.» Ein bisschen enttäuscht ist sie dennoch: «Ich wollte gewinnen, sonst wäre ich nicht angetreten.» Dämpfer aber gehörten dazu, ebenso ein breiter Rücken. «Letztlich ist es normal, dass wir es nicht allen recht machen können.» Die Freude an der Arbeit im Gemeinderat sei ihr jedenfalls nicht vergangen, sagt Fehlmann.
Wieder gewählt wurden in Mägenwil, bei einer Stimmbeteiligung von 45,8 Prozent, auch Tülin Hamurtekin (parteilos) mit 364 Stimmen. Sie erzielte hinter Peter Wiederkehr das zweitbeste Resultat. Marlène Fehlmann (SVP) holte 290 Stimmen vor den bisherigen Leo Hüppi (Die Mitte) mit 277 Stimmen und Jack Roos (parteilos) mit 257 Stimmen. Sie alle erreichten das absolute Mehr von 226 Stimmen und sind damit in ihrem Amt bestätigt.
Als Vizeammann kandidierte der bisherige Gemeinderat Jack Roos: Er erreichte 171 Stimmen, verpasste damit aber das absolute Mehr von 223 Stimmen. Für das Amt des Vizeammanns wird am 28. November somit ein zweiter Wahlgang nötig.
Nachwirkungen der Flugblätter
In Mägenwil war es im Vorfeld der Wahlen zu einigen Turbulenzen gekommen: Anonyme Flugblätter waren in alle Haushalte verschickt worden. Darauf figurierten Listen mit Kandidierenden, die von anonymen Verfassern aber weder angefragt worden waren noch sich für eine Wahl zur Verfügung stellen wollten (der «Reussbote» berichtete). Ihre Namen fanden hingegen Eingang auf den Wahlzetteln. So holte etwa Roland Pfister 100 Stimmen, Nicole Horlacher 79 und Vincenza Habersaat 62 Stimmen. Auch René Fuhrer und Thomas Huber erzielten jeweils über 80 Stimmen. Für eine Wahl in den Gemeinderat reichte es damit dennoch niemandem.
Heidi Hess