In der Pfarrei ist Atapattu die Neue

Di, 07. Sep. 2021

Alexandra Atapattu wird am Sonntag im Gottesdienst offiziell als pastorale Bezugsperson eingesetzt

Alexandra Atapattu folgt als pastorale Bezugsperson in der Pfarrei Tägerig auf Diakon Johannes Zürcher. Sie ist zuständig für Seelsorge und Administration und darf bald auch Wortgottesdienste halten.

Alexandra Atapattu, Jeansjacke, weisses T-Shirt, öffnet mit einem fröhlichen Lachen die Türe zu ihrem Büro im katholischen Pfarramt, das im Tägeriger Gemeindehaus untergebracht ist. Eine Türe, die allen offen steht, wie sie betont. Atapattu ist die Neue in der Pfarrei Tägerig. Und nach Diakon Johannes Zürcher muss das Dorf einmal mehr zeigen, wie «modern» es ist. Denn auf den Diakon und Familienvater, der vor Jahrzehnten seine Position im kleinen Dorf hart erarbeiten, sich dann aber grosser Beliebtheit erfreuen durfte, folgt jetzt eine Frau.
Alexandra Atapattu ist seit Anfang Juli pastorale Bezugsperson in der Pfarrei Tägerig, die zum Pastoralraum Mellingen unter der Leitung von Pfarrer Walter Schärli gehört. «Ich wurde in Tägerig sehr offen aufgenommen», sagt die 51-Jährige, im Bewusstsein, dass sie nicht für alle die beste Lösung sein dürfte. Aber der katholischen Kirche mangelt es an Seelsorgern. Bereits Mirjam Savia ist im Pastoralraum in der Pfarrei Wohlenschwil-Mägenwil pastorale Bezugsperson.

Das Pflichtenheft von Atapattu
In Tägerig umfasst Atapattus Pflichtenheft die Pflege des «kirchlichen Lebens», sowohl in der Seelsorge als auch im Bereich Administration. Dafür wurde ihr Pensum um 20 Prozent aufgestockt. Seit zehn Jahren bildet sich Atapattu kontinuierlich weiter. Angefangen hatte sie als Sakristanin. Vor sechs Jahren wurde sie Katechetin, unterrichtete Religion auf der Oberstufe. Seit 2018 ist sie Jugendseelsorgerin und wird diese Funktion auch beibehalten. Im Januar 2022 schliesst Atapattu ihre Ausbildung am Liturgischen Institut in Freiburg ab, die ihr erlaubt Wortgottesdienste zu halten. Als pastorale Bezugsperson darf sie in der katholischen Kirche keine Sakramente spenden. Laut Pfarrer Schärli erlaube Atapattus Ausbildung und ihre soziale Kompetenz aber, als Mitglied des Seelsorgeteams den Gläubigen vor Ort dienen zu können.
Am Waldgottesdienst und zum Abschied von Johannes Zürcher durfte sie Ende August bereits die Predigt halten. Sie erlebte es als «sehr schön, den Menschen Gedanken mitzugeben, die sie einen Tag, eine Woche oder auch länger begleiten werden». Sakramente, auch die Eucharistiefeier, fügt sie an, seien vor allem für ältere Menschen wichtig. Bei ihrer Arbeit mit Jugendlichen erfahre sie aber, wie jüngere Menschen dem Wort oder der Haltung der Kirche einen neuen Stellenwert beimessen.

«Das ist meine Beheimatung»
Sie habe Zeit und Geduld, fühle sich in der katholischen Kirche wohl, sagt Atapattu. «Das ist meine Beheimatung.» Geprägt durch das Elternhaus, durch «einen tollen Pfarrer im Dorf, der uns Jugendliche sehr gut abholen konnte», positiv beeinflusst auch von ihrer damaligen, überaus sympathischen Katechetin, die «immer wunderschön angezogen war». Konvertieren käme für sie nicht in Frage, sagt sie. «Aber natürlich träume ich davon, dass die katholische Kirche aufhört, zwischen Mann und Frau zu unterscheiden und stattdessen die Berufung eines Menschen ins Zentrum stellt.»
Das Wirken der pastoralen Bezugsperson konzentriert sich letztlich aber auf den Pastoralraum und in Atapattus Fall auf die Pfarrei, die Ortskirche Tägerig. Die Kirchensteuer bleibt denn auch im Dorf. Nichts davon gehe nach Rom, sagt sie. «Wir können mit den Geldern hier, in der Pfarrei und im Pastoralraum, Sinnvolles machen.»

Heidi Hess

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.
Kategorie: 

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Spektakel und eine ganze Menge Scheine

Das Team von Pitbike Schweizermeister MD Performance enthüllt an einem Sponsoren-Apéro im «Stadttörli» sein neues Bike

Wie es sich für Schweizer Meister gehört: Martin Wernli und Dennis Fischer luden im Stadttörli zum Happening der Sponsoren. Dabei enthüllten sie mit viel Spektakel ihr neues Bike, mit dem der Titel verteidigt werden soll. Und sie konnten sich über viele Scheine in der Rennkasse freuen.

Kasse ist vielleicht das falsche Wort. Ei…