FC Niederwil im Elend: Fislisbacher im Glück

Di, 07. Sep. 2021

Fussball, 2. Liga: Der FC Fislisbach gewinnt das Derby gegen den FC Niederwil 4:0. Das Resultat täuscht. Niederwiler wettern gegen Schiedsrichter

Die Niederwiler sind mit dem Unparteiischen nicht zufrieden. Sie beklagen sich, sie seien im Derby gegen Fislisbach klar benachteiligt worden. Pascal Hügli habe einseitig gegen sie gepfiffen. Man kann es auch anders sehen: Hätten sie ihre Chancen genutzt, wäre das Spiel ganz anders verlaufen.

Martin Bräuer konnte sich auch eine Dreiviertelstunde nach Spielschluss nicht beruhigen. «So etwas geht einfach nicht. Der Schiedsrichter hat nur gegen uns gepfiffen. Man muss nur mal die Anzahl Gelber Karten anschauen. Und dann die Rote Karte! Völlig übertrieben.» Seinen Unmut hat Bräuer Schiedsrichter Pascal Hügli nach dem Spiel persönlich überbracht. Hügli: «Bräuer hat mir gesagt, Niederwil werde mich in Zukunft als Schiedsrichter beim Verband ablehnen.» Während Bräuer, der auch Sportchef des Vereins ist, seine Worte, trotz erhöhtem Puls, mit Bedacht wählte, hat ein anderer Niederwiler die Contenance verloren. Vor Zeugen drohte er: «Ich werde dich fertigmachen.» Hügli sagt: «Ich habe das im Rapport festgehalten.» Die Angelegenheit wird wohl noch ein Nachspiel haben. Die Unparteiischen für die Kanterniederlage verantwortlich zu machen, greift eindeutig zu kurz und zielt an den Tatsachen vorbei.

Bärenstarke Niederwiler
Die Niederwiler spielten eine bärenstarke erste Halbzeit. Aber sie verpassten es, aus den vorhandenen Chancen ein Tor zu machen. Dafür kann der Schiedsrichter nichts.
Joel Rey hatte die beste Chance auf dem Fuss: Er zwang Leandro Russo im Fislisbacher Tor zu einer Glanztat. Es fehlten Millimeter und der Bogenschuss hätte gepasst. Das war nur eine von mehreren guten Möglichkeiten. Das Spiel wurde beidseitig überaus hart geführt. Hügli wählte einen grosszügigen Massstab. Er liess viel laufen, beliess die Gelben Karten in den ersten 45 Minuten in seiner Tasche. Genau das kritisiert Martin Bräuer. «Bei der Attacke gegen unseren Captain Noah Schwegler hat er nicht mal Foul gepfiffen.» Pech für Schwegler, der mit Schmerzen vom Platz musste, nachdem er bei einem Sturmlauf von einem Fislisbacher Verteidiger abrupt geblockt wurde. Dabei zog sich Schwegler sichtbare Verletzungen am Fuss zu. «Er wird wohl mehrere Wochen ausfallen», beschwert sich Bräuer. Schiedsrichter Hügli: «Auch ich mache Fehler. Es tut mir leid für Schwegler.»
Für die spätere Flut an Gelben Karten müssen sich die Niederwiler aber schon selbst an der Nase nehmen. Sie hatten auch in der zweiten Hälfte Chancen, in Führung zu gehen. Jamie Specker scheiterte allein vor dem Fislisbacher Tor an Russo. Sandro Ravelli war nahe dran.

Fislisbacher erhöhten die Kadenz
Der physische Einsatz der Niederwiler war enorm. Sie pressten hoch und gingen weite Wege. Einen solchen Rhythmus kann keine Mannschaft über 90. Minuten gehen. Auch die Niederwiler nicht, die mit zunehmender Dauer des Spiels Mühe hatten, das Passspiel der Fislisbacher zu durchkreuzen.
Als Trainerin Ramona Armuzzi mit «Nitscho» Milosavljevic und Christian Maier auf den Flügeln mehr Tempo ins Spiel brachte, war es um die Niederwiler geschehen. Luca Angst hatte gegen «Nitschos» Schmetterantritt keinen Stich. Angst hielt den Fislisbacher am Trikot zurück. Damit beraubte er ihn einer klaren Torchance. Die Regel ist klar: Pascal Hügli hatte keine andere Wahl als den Roten Karton zu ziehen. Den daraus resultierenden Freistoss aus 18 Metern zirkelte Yannic Frei in unübertrefflicher Manier an der Mauer vorbei in die «Torhüterecke». Es war das vorentscheidende 2:0. Zuvor hatte Fislisbachs neuer Offensivspieler Guelor Mukunayi von einer präzisen Hereingabe von Christian Maier profitiert. Der 26-jährige Flügel vom Typ «Kleiderschrank» setzte sich im zweiten Anlauf gegen die Niederwiler Abwehrecken wuchtig durch und hämmerte den Ball am machtlosen Niederwiler Goalie Simon Zimmermann vorbei in die Maschen.
Der Widerstand der Niederwiler war gebrochen. Die Freiämter haben sich durch die fehlende Chancenverwertung praktisch selbst geschlagen. Aber immerhin: Sie haben die Gewissheit, konkurrenzfähg zu sein, wenn sie denn beginnen, ihre Chancen zu verwerten.

Beat Gomes

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