GASTKOLUMNE

Di, 07. Sep. 2021

Ruth Humbel aus Birmenstorf vertritt die Mitte seit 2003 im Nationalrat. Sie ist mit Beat Näf verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Zu ihren Hobbys gehören nebst Orientierungslaufen, Skifahren und Langlauf.

Normalität dank Covid-Zertifikat

Letzte Woche war ich an drei Anlässen mit Covid-Zertifikat, in einem Unternehmen, an einem Diskussionsanlass zur zweiten Säule und am Samstagabend am superschönen Jubiläumfest «50 Jahre Aargauischer OL-Verband». Ein kurzer Check des QR-Codes führt in die Normalität, befreit von Masken und Abstand.
Noch bezahlt der Bund die Tests für das Zertifikat. Ab 1. Oktober werden diese Tests kostenpflichtig. Das ist richtig, weil es nicht Aufgabe der Steuerzahlenden ist, Impfunwilligen jede Woche Tests für ihr Freizeitvergnügen zu finanzieren. Die kostenlose Alternative ist das Impfen. Wir haben keinen Impfzwang. Aber sich impfen zu lassen ist eine moralische Pflicht, welche sich aus Art. 6 der Bundesverfassung «Individuelle und gesellschaftliche Verantwortung» ableitet: «Jede Person nimmt Verantwortung für sich selber wahr und trägt nach ihren Kräften zur Bewältigung der Aufgaben in Staat und Gesellschaft bei.» Dieser Grundsatz der Gemeinschaftsverantwortung gilt ganz besonders in der jetzigen Krise. Alle müssen ihren Beitrag leisten, damit wir aus der Pandemie kommen. Wer sich impft, nimmt Verantwortung wahr, schützt sich selbst, indem er/sie nicht mehr schwer erkrankt und kaum mehr ansteckend ist.
Dass es vereinzelt zu Impfdurchbrüchen kommen kann, ist logisch. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Tatsache ist jedoch, dass 90 Prozent der Covid-Patientinnen und Patienten, welche hospitalisiert werden müssen oder gar die IPS beanspruchen, nicht geimpft sind. Niemandem wird eine notwenige Spitalbehandlung vorenthalten. Aber dass sich Impfgegner darauf verlassen, eine Vorzugsbehandlung zu erhalten, wenn sie erkranken und eine IPS-Behandlung benötigen, ist inakzeptabel. In der Folge müssen andere Patienten mit schweren Erkrankungen bspw. Krebspatienten, deren Eingriff auch dringend nötig wäre, zurückstehen, was in verschiedenen Spitälern bereits wieder der Fall ist.
Solches Verhalten hat auch nichts mit Eigenverantwortung zu tun. Gewisse Kreise verwechseln Eigenverantwortung mit Eigennutz. «Ich will meine Freiheit, tun und lassen was ich will, und wenn etwas schiefläuft, sorgt der Staat für mich.» Wer eigenverantwortlich handelt, trägt die Konsequenzen seines Handelns. Und wer sich auf die Solidarität von Staat und Gesellschaft verlassen will, hat seinen Beitrag dazu zu leisten. Impfen führt aus der Pandemie, und es ist ein Akt der Gemeinschaftsverantwortung, sich impfen zu lassen.

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