Kompromisse

Fr, 17. Sep. 2021

Annetta Schuppisser aus Tägerig hat einen Bachelor in VWL und absolviert ihren Master in International Law und Wirtschaftsjournalismus in St. Gallen. Sie arbeitet nebenbei für eine Bank und hat die jglp Aargau gegründet. In ihrer Freizeit segelt sie leidenschaftlich.

Oktober steht vor der Tür. Das Jahr neigt sich wieder dem Ende zu. Auch ich werde jedes Jahr älter und die Zeit scheint immer schneller zu laufen. Wenn das Leben so an Geschwindigkeit zunimmt, kann es auch manchmal turbulent werden. Heutzutage befinden sich nicht nur einzelne Personen in stürmischen Zeiten, sondern auch unsere Politik aufgrund der Pandemie, welche tagtäglich unser aller Leben bestimmt.
An den Strassenrändern sind wieder politische Wahlplakate zu sehen. Der Wahlkampf läuft vielerorts auf Hochtouren. Achten wir uns auf die Parteien, erkennen wir einmal mehr, wie bunt unsere Politlandschaft ist. Diverse Interessen werden seit langer Zeit in der schweizer Politik vertreten und solch eine Vielfalt erfordert oft Kompromisse, um allen gerecht zu werden. Unsere direkte Demokratie mitsamt dieser Kompromisse ist ein Erfolgskonzept, denn die Schweiz war bis anhin ein Land mit einer sehr hohen Lebensqualität. Diese setzt innenpolitische Stabilität mitsamt zufriedenen Bürgern voraus.
Heute scheint Kompromissbereitschaft ein rares Gut zu werden und die Fronten in politischen und insbesondere gesundheitspolitischen Fragen scheinen immer härter aufeinander zu treffen. Dieser Mangel an Bereitschaft einander entgegen zu kommen, schwächt die Stabilität und gefährdet somit die Lebensqualität in unserem Land. Es braucht heute ein wenig mehr Kompromissbereitschaft von jedem Einzelnen, damit wieder Ruhe und Zufriedenheit in unsere Gesellschaft einkehren können. Kompromisse sind einer der Grundbausteine der Demokratie. Offene Ausgangsstätten, jedoch mit einer ausgeweiteten Zertifikatspflicht im Ausnahmezustand, sind ein klassischer Kompromiss, welcher für ein stabiles System benötigt wird. Kompromisse wie dieser garantieren unseren Lebensstandard und in diesem konkreten Fall retten sie auch Leben. Ohne diese hat beispielsweise ein Mensch mit besonders tiefer, kurzfristiger Überlebensprognose aufgrund einer geplatzten Aorta möglicherweise keine Chance auf Rettung in der Intensivstation, obwohl er alles in seiner Macht stehende getan hat, um dieses Ereignis zu verhindern. Und dies ist kein Zustand, welcher in einem Land mit hoher Lebensqualität herrscht. Ich schätze ein Land mit hoher Lebensqualität und wünsche mir diese weiterhin in der Schweiz, daher schätze ich die ausgeweitete Zertifikatspflicht. Jeder hat eine Chance auf Rettung verdient.

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