Notfall-Psychologen im Dauereinsatz

Fr, 24. Sep. 2021

Fussball, 3. Liga: Nach der 1:12-Schlappe des FC Tägerig beim FC Baden ist Wiedergutmachung angesagt

Thomas Aegerter und Philipp Oppenländer, die beiden Trainer des FC Tägerig, sind schon die ganze Woche über als Notfall-Psychologen im Einsatz. Sie versuchen ihre Spieler nach dem Blackout von Baden wieder aufzurichten.

Philipp Oppenländer, der in der regionalen Fussballszene als «Tanga» bekannt ist, nahm nach dem samstäglichen Desaster auf dem Esp kein Blatt vor den Mund. Er sprach, gemeinsam mit Thomas Aegerter, Klartext: «Das war weit weg von Gut und Böse. Das war einfach nur furchtbar schlecht. Eine Frechheit, was wir da geboten haben.» Das sind nur einige der Sätze, die im Anschluss an das Debakel von Baden in der Kabine fielen. «Die Spieler haben sich nicht gewehrt und keine Kampfbereitschaft gezeigt», sagt «Tanga», der sich auch drei Tage nach dem Fiasko noch nicht erholt hat von dem, was er von seiner Truppe zu sehen bekommen hat.
Wie kann so etwas passieren? Oppenländer weiss es nicht. Thomas und ich sind zusammen gesessen, haben versucht zu reflektieren. «Wir waren schlichtweg nicht auf dem Platz. Es war das totale Blackout. «Das Spiel war kaum angepfiffen, lagen wir schon mit zwei Treffern zurück. Das kann ja mal passieren. Nach dem schnellen Anschlusstreffer zum 1:2 schien es, als ob wir uns ins Spiel zurückkämpfen könnten. Doch das war ein Irrtum. Was dann passiert ist, dafür gibt es keine einfache Antwort. Wir haben ganz einfach im Kollektiv versagt. Jeder Einzelne.» Natürlich hat der FC Baden ein hoch talentiertes Kader, in dem einige Spieler bereits Anschluss an die erste Mannschaft in der 1. Liga haben. Klar, das Badener Team ist eine Ansammlung von Talenten, wie es sie in der Aargauer 3. Liga kein zweites Mal gibt. «Das heisst aber nicht, dass wir uns dermassen kampflos dem Schicksal hingeben», stellt Oppenländer klar. «Wir sind der FC Tägerig. Wir können auch etwas. Wir sind sicher nicht so talentiert wie die Badener. Es klingt vielleicht nach dem Spiel vom letzten Samstag wie Hohn, aber wir können auch gegen diese Badener bestehen, wenn wir das machen, was wir können. Nämlich laufen, kämpfen und den Ball laufen lassen.»
Gegen Baden aber liefen die Tägliger Spieler allesamt nur staunend hinterher und liessen die Badener widerstandslos ihre Talente so richtig ausleben.

Wiedergutmachung ist angesagt
Das Trainertandem, so verriet Oppenländer, habe sich in der Selbstreflexion hinterfragt, welche Fehler es selbst gemacht habe. «Vielleicht haben wir in den letzten Trainings die Zügel etwas zu locker gelassen und zu wenig Wert auf Laufen und Passen gelegt. Genau darauf hätten sie diese Woche in den Trainings Wert gelegt. Und sonst seien sie vor allem als Psychologen gefragt gewesen. «Wir haben viele Einzelgespräche mit den Spielern geführt. «Eines können Oppenländer und Aegerter für das Spiel vom Samstag zuhause gegen den FC Villmergen versichern: «Die Spieler sind bereit, Wiedergutmachung zu leisten. Das sind sie alleine schon dem treuen Publikum schuldig.»

Beat Gomes

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