Vroni Peterhans-Suter aus Niederrohrdorf ist Mutter von fünf Kindern. Die Bäuerin der Betriebsgemeinschaft agrino.ch ist Katechetin im Pastoralraum am Rohrdorferberg, Co-Präsidentin von «andante» sowie Präsidentin des Vereins für Kirche und Umwelt und des WGT (Weltgebetstages Schweiz)
Mit Licht die Dunkelheit verringern
Am 16. Oktober, als ich diesen Text schrieb, war Welthungertag. Und einen Tag später konnten wir uns weltweit mit dem Thema: «Beseitigung der Armut» befassen. Beides scheint uns wohl weit weg. Aber durch unsere digitalisierte und reisefreudige Zeit ( jedenfalls bis März 2020) können wir bestens darüber informiert sein.
Während der Corona-Zeit hat die Weltgemeinschaft bewiesen, dass wir zusammen ein Weltproblem bekämpfen können. Diese wichtige Erfahrung stimmt doch zuversichtlich im Hinblick auf andere Herausforderungen unserer Zeit. Wenn wir mit derselben gemeinsamen Anstrengung – zum Beispiel die Themen des 16. und 17. Oktobers angehen – dann könnte die Verringerung der sechsfachen Corona-Todeszahlen durch Hunger oder dessen unmittelbare Folgen angepackt werden. Auch wird angenommen, dass infolge der Klimaveränderung und dessen Folgen ein Mehrfaches der Covid-Todesopfer in Kauf genommen wird, einfach weil es uns weniger betrifft oder weil es so schleichend kommt oder weil es wirtschaftlich nicht interessant ist oder wie wollen wir als Menschheit eines gemeinsamen Planeten diese Fragen beantworten? Vielleicht kann uns ein alter, einstmals schöner Brauch, der leider skurril auszuarten droht, Licht ins Dunkel dieser Fragen bringen. Denn schon bald ist Halloween – wo Räbe- oder Kürbislichter das Ende des Sommers verkünden und die dunklere Jahreszeit erhellen wollen. Das alte Wort «All Hallows’ Eve» – Vorabend von Allerheiligen – erinnert uns alle eigentlich an unsere Endlichkeit und dass es schon immer gute Vorbilder, sogenannte Heilige gab. Das kann uns anspornen, unsere Lebenszeit gut zu nutzen, im Bewusstsein, dass wir Teil einer Weltgemeinschaft sind und nicht reine Individuen. Das haben wir alle in den vergangenen 1 ½ Jahren stark und vielleicht auch schmerzlich zu spüren bekommen. Auch die Lebensweisheit von Konfuzius kann uns bestärken, falls wir mal als Einzelkämpfer Zuversicht tanken wollen: «Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht auslöschen.» So ist es für jede und jeden von uns möglich irgendwo etwas Dunkelheit hier oder weltweit zu verringern. Ich freue mich jedenfalls, dass dieses Jahr die Laternenumzüge wieder stattfinden können und etwas Licht und freudige Kinderaugen in die beginnende Winterzeit ausstrahlen werden.