Leckerbissen im Schlamm

Fr, 15. Okt. 2021

Tiergeschichten von Rudolf Hug

Kurz nach Sonnenaufgang bin ich mit meinem Guide Scott vor der Küste des Lake-Clark-Nationalparks in Alaska auf der Suche nach Grizzlybären. Die nordamerikanische Form des Braunbären ist in dieser Küstenregion häufig anzutreffen, denn hier gibt es Futter im Überfluss. Die Bären finden saftiges Gras auf den weiten Wiesen und Beeren in den nahen Wäldern. Gegen Ende des Sommers bieten die Lachse, die zu ihren Laichgründen zurückkehren, proteinreiche Nahrung in Hülle und Fülle. Eine besondere Leibspeise dieser Bären sind aber Muscheln. Bei Ebbe machen sich die Grizzlys auf die Suche. Ihr Geruchssinn ist so gut ausgebildet, dass sie die Muscheln in 30 Zentimeter Tiefe im Boden noch riechen können. Mit ihren Krallen graben sie die Schalentiere aus und öffnen sie geschickt mit ihren Lippen und Zähnen. Weit draussen erspähen wir eine Bärenmutter mit ihrem Jungen. Sie sieht uns, lässt sich aber nicht stören und so können wir uns ihnen bis auf etwa 30 Meter annähern. Eine unglaubliche Stimmung – so friedlich und ruhig, dass wir sogar das Schmatzen hören können.


RUDOLF HUG

Rudolf Hug (71) lebt seit 26 Jahren in Oberrohrdorf. Nach seinen beruflichen und politischen Aktivitäten befasst er sich heute intensiv mit der Fotografie. Neben mehreren Fotoexpeditionen pro Jahr publiziert er und hält Vorträge. Die Bilder der Rubrik «Tiergeschichten» sind ausgewählt aus Hugs Buch «Tiergeschichten aus aller Welt»; erhältlich in Buchhandlungen, bei der Papeterie Calmart in Fislisbach oder bei Rudolf Hug direkt. Informationen: rudolf-hug.ch Unmittelbar hinter dem Sandstreifen der Küste gibt es riesige Wiesen mit Seggen, proteinhaltigen Gräsern, auf denen die Bären wie Kühe weiden. Die Jungtiere sind noch verspielt und üben sich immer wieder im unbefangenen Zweikampf.

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