Lesermeinungen - Asylunterkunft in Niederwil

Di, 05. Okt. 2021

Asylsuchende als Nachbarn? Wo immer die Unterbringung der elf Asylanten in Niederwil geplant wird, dürfte im ersten Moment mit Bedenken der unmittelbaren Nachbarn zu rechnen sein. Personen aus der Nachbarschaft der vom Gemeinderat vorgeschlagenen, zukünftigen Asylunterkunft haben das Referendum ergriffen. Wahrscheinlich aus Furcht vor dem Fremden oder wegen Bedenken in Bezug auf den Wert der eigenen Liegenschaften. Nun dürfen die Niederwilerinnen und Niederwiler an der Urne über das Projekt an der Hubelstrasse abstimmen.
Wollen wir die Interessen dieser betroffenen Nachbarn unterstützen, ihre Ängste teilen, ihre finanziellen Interessen in den Vordergrund rücken? Oder dem Gemeinderat folgen und der Aufnahmeverpflichtung für elf Asylsuchende mit einer kostengünstigen Lösung nachkommen? Sind die Bedenken hinter dem Referendum überhaupt berechtigt?
Inwiefern sind Probleme für die Nachbarn der Asylsuchenden zu erwarten? Seit Jahren gibt es keine negativen Erfahrungen mit den Asylsuchenden in Niederwil. Was gilt es in Bezug auf eine mögliche Wertminderung zu überlegen? Verkehr, Starkstromleitungen, Industrielärm, viele Rahmenbe
dingungen können den Wert von Liegenschaften beeinflussen. Welcher Hausbesitzer hat schon ausschliesslich ideale Bedingungen im Umfeld seines Hauses? – Zwei Wohnungen mit Asylsuchenden werden in den wenigsten Fällen Interessenten endgültig abschrecken, wenn ein Objekt insgesamt gefällt. Wir halten diese Befürchtung für unbegründet und wenig stichhaltig.
Der Gemeinderat hat eine kostengünstige Lösung erarbeitet. Auf dem im Baurecht erworbenen Land einer baufälligen Liegenschaft werden zwei bescheidene 4,5-Zimmer-Wohnungen erstellt, die mit bis zu sechs Personen belegt werden können. Während alle Alternativen zu Defiziten in der Gemeindekasse führen würden, ergäben sich aus dieser Lösung rund 10 000 Franken Mehreinnahmen pro Jahr. Es wäre in keiner Weise eine Luxusvariante, wenn fünf bis sechs Erwachsene aus unterschiedlichen Kulturen in einer Wohnung miteinander leben, aber im Rahmen des Asylwesens handelt es sich um eine wirklich gute Lösung. Wir Niederwiler haben am 24. Oktober die Wahl, wessen Interessen wir wahren wollen und wie wir die Verantwortung gegenüber Asylsuchenden, beziehungsweise die Aufnahmepflicht gegenüber dem Kanton, wahrnehmen wollen.

Andreas und Barbara Egger, Niederwil

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