Das tut weh. Der FC Fislisbach gleicht im Cupknüller von Sarmenstorf spät aus. Aber nur um Minuten vor Schluss K. o. zu gehen. Ausgerechnet auf einen Konter.
Es ist irgendwie bezeichnend für das aktuelle Innenleben der Fislisbacher Mannschaft. Viel Talent. Teilweise brilliante Ansätze und schöne Spielzüge. Auch kämpferisch ist nicht viel auszusetzen. Aber irgendwie ist der Wurm drin. Letzte Saison wäre dieses Spiel in «Sarmi» wohl noch gewonnen worden. Denn da lief es zeitweise wie am Schnürchen. Die Bälle fielen rein, die heute daneben gehen oder bei dem die Spieler einen Schritt zu kurz kommen. Mangelnden Einsatz ist dem Team von Ramona Armuzzi und Cristian Iglesias aber sicher nicht vorzuwerfen. Die Fislisbacher haben gekämpft, haben dem unangefochtenen und noch immer ungeschlagenen Tabellenführer in der 2. Liga auf dessen Platz einen Kampf auf Biegen und Brechen geliefert. Es war ein typisches Cupspiel, voller Leidenschaft. Mit dem FC Sarmenstorf, mit dem besseren Ende auf seiner Seite, der jetzt im Cup unter den letzten Acht überwintern kann. Für die Fislisbacher bleibt die Erkenntnis: Es fehlt nur wenig. Gegen die überaus robusten Sarmenstorfer, hielt man gut dagegen. Beide Teams schenkten sich am letzten Dienstagabend auf dem Bühlmoos rein gar nichts. Intensive, manchmal am Limit geführte Zweikämpfe prägten das Bild. Der Schiedsrichter hatte über die ganze Spielzeit hinweg gut zu tun. Auch Fislisbachs Keeper Dominic Nussbaumer konnte sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen. Aber «Sarmi» liegt ihm. Auf dem Bühlmoos hat er in der Vergangenheit die Sarmenstorfer schon zur Verzweiflung gebracht. Bereits nach einer Viertelstunde hätten sich die Fislisbacher über einen Rückstand von ein oder zwei Toren nicht beklagen dürfen. Nussbaumer aber hielt dicht bis kurz vor dem Pausenpfiff. Die Fislisbacher wurden für ihren verbissenen Einsatz nicht belohnt. Als der Schiedsrichter schon seine Uhr konsultierte, fiel der Treffer zum 0:1. Verdient, keine Frage.
Fislisbachs Reaktion
Es war den Köpfen der Fislisbacher Trainer anzusehen. Dieser Treffer war ärgerlich. Schlecht für das ohnehin nicht allzustarke Nervenkostüm. Was tun? Was sagen? Wie können den Spielern die fehlenden Prozente noch herausgekitzelt werden?
Die Halbzeitanalyse scheint gefruchtet zu haben. Die «Ramuzzis» kamen nach dem Tee merklich besser in die Partie. «Sarmi» vermochte sein hohes Pressing nicht im gleichen Masse, wie in Halbzeit eins, durchzuziehen. In der 83. Minute wurden die Fislisbacher für ihre Bemühungen endlich belohnt. Ein Freistoss von Toma Culjak wurde unhaltbar noch ins Netz abgelenkt. Jetzt war die Chance für die Überraschung da. Doch es fehlten die letzten Körner. Fislisbach läuft stets zu hoch, läuft in den Konter. Wir schreiben die 88. Minute – 2:1 für «Sarmi». Fislisbach ging spät K. o. Aus. Ramona Armuzzi mochte ihrem Team nach Spielschluss keinen Vorwurf machen: «Wir haben klasse gekämpft und uns lange im Spiel gehalten, trotz grossem Druck des Gegners.
Komplimente von der Chefin
«Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben einen unheimlich dichten Spielplan. Das zerrt an den Kräften.» Armuzzi wollte gar nicht erst daran denken, welche Kräfte eine Verlängerung noch freigemacht hätte. Für den FC Fislisbach stehen bis zur Winterpause wichtige Meisterschaftsspiele an. Morgen Samstag empfängt er auf dem Esp den FC Wohlen 2 (18 Uhr). Punkte werden dringend benötigt.
Adrian Köchli
Match-Telegramm
FC Sarmenstorf – FC Fislisbach 2:1 (1:0) Bühlmoos, 150 Zuschauer
Tore: 45. Fabian Stutz 1:0, 83. Roman Müller 1:1, 88. Fabio Huber 2:1
FC Fislisbach: Dominic Nussbaumer, Brian Bosshard, Raphael Pfister, Lukas Hövel, Justin Comas, Siro Dubach (48. Patrick Meier), Toma Culjak, Ryan Allmann, Guelor Mukunayi, Yannic Frei (71. Roman Müller), Christian Gasane.
Weitere Auswechselspieler: Leandro Russo, Christian Maier, Philippe Berger, Meo Till Mazzei, Christian Iglesias