Nach der klaren Annahme des Neubauprojektes Asylunterkunft in Niederwil, war ich erstaunt, dass ein Referendum zustande kam. Dann meine Überlegung, warum ich mich überhaupt an die Gemeindeversammlung bemühe, wenn so klare Entscheide einfach ignoriert werden. Ich erinnere mich: Die rege Teilnahme an der Gemeindeversammlung vom 22. Juni, die aus Corona-Gründen die Öffnung der zweiten Halle erforderte, überraschte mich positiv. Die zahlreich gestellten Fragen zum Thema aber überraschten mich erneut, ging doch eine eigens zu diesem Traktandum angebotene Infoveranstaltung voraus, wo die Klärung aller offenen Fragen im Vordergrund stand. Das Bemühen des Gemeinderates und die sachlich kompetente Information führte dann sicher zur klaren Annahme mit 119 zu 43 Stimmen. Äusserst erstaunt war ich, als umgehend eine stattliche Anzahl den Saal demonstrativ verliess. Ich mochte mich nicht erinnern, viele Gesichter davon schon an anderen Gemeindeversammlungen gesehen zu haben. Das Fernbleiben der Initianten an der geladenen Infoveranstaltung mit dem Gemeinderat vom 13. September verärgerte mich. Auch haben die Initianten meines Wissens bis anhin nicht sachlich Stellung genommen. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es weder um finanzielle, standortliche oder sonstige Gründe geht, sondern dass sie einfach diese Asylunterkunft nicht in ihrer Nähe haben wollen. Ungehindert der Tatsache, dass die Gemeinde gesetzlich Plätze zur Verfügung stellen muss. Gespräche mit direkten Nachbarn bestätigten mir, dass es bis anhin zu keinen Problemen gekommen sei.Vielleicht müssen sich gewisse Personen fragen, ob sie in der richtigen Gemeinde wohnen. Gibt es doch Gemeinden, die sich käuflich von dieser Aufnahmepflicht befreien.
Ich wünsche mir eine deutliche Ablehnung des Referendums und somit ein klares «Ja» für das vorgeschlagene Projekt Asylunterkunft.
Thomas Moor, Nesselnbach