Der Kanton errichtet ein spezielles Messnetz für Grundwasserpegel. Die neuen Messstellen sollen genauere Ergebnisse liefern
Eine von 20 neuen Messstellen im Kanton, die Aufschluss über die langfristige Entwicklung des Grundwasserspiegels geben soll, wird in Niederrohrdorf ...
Der Kanton errichtet ein spezielles Messnetz für Grundwasserpegel. Die neuen Messstellen sollen genauere Ergebnisse liefern
Eine von 20 neuen Messstellen im Kanton, die Aufschluss über die langfristige Entwicklung des Grundwasserspiegels geben soll, wird in Niederrohrdorf eingerichtet. Die Bohrung erfolgt Ende November.
Das Grundwasser hat für die Gesellschaft eine sehr grosse Bedeutung, nicht nur als Ressource für Trink- und Brauchwasser. Es hat auch Einfluss auf Hochwasserereignisse oder Bauprojekte. Gleichzeitig steigt der Bedarf aufgrund der häufigeren Trockenzeiten in Folge des Klimawandels. Das gilt auch für die Region: «Aufgefallen sind tiefe Grundwasserstände 2023», berichtet Susann Hunziker, Bereichsleiterin Tiefbau und Umwelt in Niederrohrdorf mit Bezug auf ihre Gemeinde. Im Sommer vor zwei Jahren musste man – wie auch in anderen Gemeinden – dort sogar zum Wassersparen aufrufen.
Kanton will Messqualität verbessern
Auch beim Kanton Aargau ist das Grundwasser in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Für ein gutes Verständnis der Grundwasservorkommen sei die Überwachung eine wichtige Grundlage, erklären Experten der Abteilungen für Umwelt. Das aktuelle Messstellennetz des Kantons stütze sich jedoch grösstenteils auf Messdaten aus Trink- und Brauchwassererfassungen. Diese werden allerdings durch den Pumpbetrieb beeinflusst. Daher plant die Abteilung für Umwelt in den kommenden Jahren das bestehende Messnetz um 20 repräsentative Messstellen zu erweitern, die an möglichst unbeeinflussten Standorten – also fernab des Siedlungsgebietes – eingerichtet werden sollen. Ein solcher Standort sei auch in Niederrohrdorf ermittelt worden, teilt die Abteilung Planung und Bau Niederrohrdorf mit: «Die Messstelle muss in einem Grundwasserstrom liegen», erklärt Susann Hunziker dazu. Die Messstelle in Niederrohrdorf ist am Daviacherweg auf Gemeindegrund an der Grenze zwischen Wald und Feld vorgesehen.
Spezialbohrer kommt zum Einsatz
Ende November soll ein Lkw mit Bohraufsatz anrücken. An dieser Stelle liegt das Grundwasser laut Kantonskarten auf rund 30 bis 40 Metern Tiefe. Die Arbeiten zur Installation der Messstation dauern rund eine Woche. Das erstellte Bohrloch wird anschliessend mit einem Filterrohr ausgebaut. Schliesslich wird die Messtechnik installiert, die den jeweiligen Grundwasserpegel und die Wassertemperatur ermittelt. Die Datenübertragung erfolgt über das Mobilfunknetz an einen kantonalen Server, wo diese ausgewertet werden. Von aussen ist die Messstelle nur an einem kleinen Schacht erkennbar.
Michael Lux