Nach kritischen Voten ein mehrfaches «Ja»
26.11.2024 KüntenTrotz Schneechaos war der Aufmarsch der Stimmberechtigten an der Wintergmeind vom Donnerstagabend gross
Massen von Schnee fielen just am Abend der Wintergmeind vom Himmel. Das hielt 135 Künterinnen und Künter nicht davon ab, an der Versammlung zu erscheinen. Der Reusssteg und ...
Trotz Schneechaos war der Aufmarsch der Stimmberechtigten an der Wintergmeind vom Donnerstagabend gross
Massen von Schnee fielen just am Abend der Wintergmeind vom Himmel. Das hielt 135 Künterinnen und Künter nicht davon ab, an der Versammlung zu erscheinen. Der Reusssteg und die Schulraumerweiterung waren traktandiert.
Dieses Mal sorgte an der Winter-Gmeind nicht die Schulraumerweiterung, sondern der Reusssteg für Diskussionen. Voten zum geplanten Reusssteg kamen aus den Reihen der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die in Sulz wohnen. Bereits am Wochenende vor der Winter-Gmeind hatten sie mobil gemacht. Ein anonymer Flyer «Nein zum Reusssteg» war in alle Haushalte verteilt worden. In den Voten führten sie aus, dass die Anwohnerinnen und Anwohner von Sulz die Auswirkungen des Fussgängerstegs direkt tragen müssten. Bereits heute würden sie unter dem Besucherstrom leiden. Dieser würde durch den Bau des Reussstegs nochmals deutlich zunehmen. Nicht nur mehr Verkehr bringe der Steg mit sich, sondern auch Kurzzeittouristen und Partyvolk würden vermehrt angelockt. Und davon hätten die Bewohnerinnen und Bewohner von Sulz genug. Deshalb seien sie gegen den Bau des Reussstegs.
Reusssteg doch noch angenommen
Eine Votantin sagte an der Wintergmeind: «Ich bin froh, dass der Flyer verteilt wurde. Tatsache ist, ich will den Steg nicht.» Es habe an der Reuss in Sulz auch ohne den Steg bereits mehr als genug Besucherinnen und Besucher. «Ich finde, es reicht», so die Votantin. «Ich wohne in Sulz, weil es dort ruhig ist und das soll auch weiterhin so bleiben.» Die Votantin Brigitte Geiger entgegnete: «Es ist schon weit, wenn man bis nach Bremgarten gehen muss, um die Reuss wieder queren zu können. Ich fände es trotz Mehrverkehr gut, wenn der Reusssteg kommt. Ich denke nicht, dass er der Natur schadet.» Vor den Voten hatte Gemeindeammann Daniel Schüepp nochmal den Stand der Dinge erläutert. «Wir haben gute Aussichten, dass trotz einer hängigen Beschwerde zur Vorstudie, der Kanton hinter uns steht», so Schüepp. Daher werde, nachdem beide Gemeinden Künten und Fischbach-Göslikon zum Verpflichtungskredit für die Ausarbeitung des Bauprojekts Fussgängersteg «Ja» gesagt haben, umgehend der nächste Schritt aufgegleist. Das Bauprojekt werde danach dem Kanton zur Genehmigung eingereicht. An der nächsten Sommergmeind werde der Ausführungskredit dann präsentiert. Weil der Steg verbreitert werde, gäbe es auch mehr Bundessubventionen, sagte Schüepp. Zudem werde mit einem Sponsorenzustupf in sechsstelliger Höhe gerechnet.
Im Anschluss an die Ausführungen und Voten nahmen die Anwesenden den Verpflichtungskredit über 225 000 Franken – Anteil pro Gemeinde: 112 500 Franken – mit 85 Ja zu 45 Nein an.
Schulerweiterung kann kommen
An der letzten Wintergmeind erfolgte ein Rückweisungsantrag für den Baukredit über 14,79 Millionen Franken für den Neu- und Umbau der Schule und den Bau einer neuen Turnhalle. Inzwischen wurde das Tempo gedrosselt, Kommissionen eingesetzt, Schulverträge mit anderen Gemeinden durchleuchtet und ein Finanzplan für die nächsten zehn Jahre erstellt.
Ein Jahr später nahm der Gemeinderat einen neuen Anlauf mit zwei Projekten, aber nur einem Vergabeverfahren. «Wichtig ist, dass beide Projekte, die Schule und der Bau der Turnhalle, berücksichtigt werden, damit bei der Planung keine Chance verpasst wird», sagte Vizeammann Yves Moser. Der Antrag für den Projektierungskredit über 890 000 Franken wurde ohne Diskussionen mit nur acht Gegenstimmen angenommen.
An der letzten Wintergmeind wurde noch die Finanzierung der zusätzlichen Turnhalle hinterfragt. Diese soll nun mit einer Vorfinanzierung gestemmt werden. «Es ist eine Art Sparsäuli. Wenn wir das Geld brauchen, können wir es verwenden», so Moser. Dem zweiten Antrag zur Vorfinanzierung der Turnhalle im Umfang des Jahresergebnisses stimmten die Anwesenden einstimmig zu.
Dem Budget mit einem Ertragsüberschuss über 108 950 Franken, einer Einbürgerung sowie dem Verpflichtungskredit über 1,286 Millionen Franken für das Bauprojekt Quellwasserpumpwerk Chueweid wurde ebenfalls zugestimmt.
Debora Gattlen

