Studienauftrag für Schulraumerweiterung beendet – ein junges Badener Architekturbüro ist der Sieger
Die Schule Wohlenschwil braucht mehr Platz. Das Büro Kollektiv Marudo präsentiert eine innovative Lösung für die Schulraumerweiterung.
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Studienauftrag für Schulraumerweiterung beendet – ein junges Badener Architekturbüro ist der Sieger
Die Schule Wohlenschwil braucht mehr Platz. Das Büro Kollektiv Marudo präsentiert eine innovative Lösung für die Schulraumerweiterung.
Sechs Büros hat die Gemeinde Wohlenschwil zu einem Studienauftrag im selektiven Verfahren eingeladen. Die Jury hat ein vorläufiges Siegerprojekt erkoren. Es stammt vom Kollektiv Marudo, laut seiner Website ein «junges, innovatives Architekturbüro» mit Sitz in Baden. Das Siegerprojekt trägt den Namen «Us zwoi mach eis». Der Grund: Statt zwei separate Neubauten für Primarschule und Tagesstruktur sieht es einen einzigen Erweiterungsbau vor, der direkt an das bestehende Schulhaus rot anschliesst. Die Erweiterung deckt den zusätzlichen Raumbedarf der Primarschule. Die weiteren benötigten Räume für die Tagesstruktur werden innerhalb des bestehenden Schulhauses gelb untergebracht, das weiterhin den Doppelkindergarten beherbergt. «Diese Entscheidung stärkt die Idee eines kompakten, gut strukturierten Schulareals mit kurzen Wegen, klaren Beziehungen zwischen den Nutzungen und einem hohen Mass an Orientierung», schreibt das Architekturbüro in seinem Projektbeschrieb, der an der Gemeindeversammlung mitsamt einem Modell begutachtet werden konnte.
Pausenplatz soll autofrei werden
Zum Projekt gehört auch eine «Neudefinition des Schulhofs». Die Architekten wollen den bisher als asphaltieren Parkplatz genutzten Bereich zu einem begrünten, mobilitätsfreien Ankunfts- und Aufenthaltsort umgestalten. Damit solle ein «identitätsstiftender Freiraum» für den Schulalltag aller Altersgruppen entstehen und klare, sichere Bewegungsräume würden für die Kinder geschaffen. Die Parkplätze für rund 30 Fahrzeuge sollen neu an der nördlichen Hangkante des Grundstücks angeordnet werden.
Das bestehende Schulhaus rot wird subtil neu gegliedert, die heutigen Räume bleiben erhalten. Es wird weiterhin von der Primarschule genutzt. Neu dazu kommen Fachzimmer sowie die Bibliothek im Dachgeschoss. Der Erweiterungsbau dockt über eine aussenliegende Erschliessungsstruktur ans Schulhaus rot an und verbindet sich über alle Geschosse hinweg. Im Erweiterungsbau entstehen zusätzliche Räume für die Primarschule sowie spezifische Nutzungen wie Musikzimmer und eine Lernlandschaft. Das Schulhaus gelb bleibt in seiner Grundstruktur erhalten und wird neu organisiert. Der Kindergarten bleibt im Erdgeschoss und ist funktional wie räumlich vom übrigen Schulbetrieb abgesetzt. Die Tagesstruktur wird in den zwei Obergeschossen neu angesiedelt. Ein separater Zugang im Erdgeschoss schafft eine klare Trennung vom Kindergartenbereich. «So entsteht eine durchdachte und nachhaltige Lösung, die den Alltag der Kinder strukturiert unterstützt und den Bestand sinnvoll weiterentwickelt», heisst es in der Studie.
Ausstellung für Bevölkerung geplant
Die Bevölkerung von Wohlenschwil soll alle sechs eingereichten Projekte in nächster Zeit an einer Ausstellung begutachten und vergleichen können.
An der Winter-Gemeindeversammlung wird allenfalls eine Erhöhung des Planungskredits beantragt, erklärte Gemeindeammann Roger Aerne an der Sommer-Gmeind vom 5. Juni.
Der «Reussbote» berichtet in einem sehr frühen Stadium über das Siegerprojekt: Der offizielle Auftrag der Gemeinde ist noch nicht erteilt und das letzte Wort nicht gesprochen. Die Jury wird zuerst ihren Bericht erstellen. Weder die Gemeinde noch das Architekturbüro wollten dem «Reussbote» aber weitere Auskünfte geben und wünschten keinen Bericht – dies obwohl das Projekt an der Gmeind gut sichtbar an der Wand hing.
Marc Benedetti