Stelldichein der ganzen Schweizer Pontonier-Familie in Schmerikon SG am «Eidgenössischen», das vom 27. bis 29. Juni stattfindet
Marcel Keusch ist der Fahrchef der Mellinger Pontoniere, also quasi der Cheftrainer. Er blickt voraus aufs Eidgenössische, das alle drei ...
Stelldichein der ganzen Schweizer Pontonier-Familie in Schmerikon SG am «Eidgenössischen», das vom 27. bis 29. Juni stattfindet
Marcel Keusch ist der Fahrchef der Mellinger Pontoniere, also quasi der Cheftrainer. Er blickt voraus aufs Eidgenössische, das alle drei Jahre stattfindet, heuer in Schmerikon an der Linth.
◆ Marcel Keusch, worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an das Eidgenössische vom kommenden Wochenende in Schmerikon denken?
Das Eidgenössische ist das Wettkampf-Highlight der Saison, auf das wir uns lange vorbereitet haben. Es sind drei spannende Tage mit interessanten Wettkämpfen, aber auch mit Austausch und Kameradschaft. Am Samstagabend nach den Wettkämpfen steht traditionell ein grosses Fest auf dem Programm, an dem man mit Pontonieren aus der ganzen Schweiz ins Gespräch kommt.
◆ Wie sind die Vorbereitungen gelaufen? Erzählen Sie.
Wir hatten am 1. Juni noch ein grosses Training, an dem wir sowohl die Einzeldisziplinen als auch das Sektionsfahren noch einmal angeschaut haben. Wir wissen nun, wo wir noch Verbesserungspotenzial haben, an welchen Schrauben wir noch drehen können. Grundsätzlich bin ich zufrieden: Wir sind dabei, ich bin zuversichtlich.
◆ Ende Mai war ja noch ein Wettkampf in Bremgarten. Ist der ein Gradmesser?
Nur teilweise, weil er ein reines Sektionsfahren war. Beim Sektionsfahren geht es vor allem darum, dass mehrere Boote koordiniert unterwegs sind, zum Beispiel eine Linie auf möglichst gleicher Höhe fahren können. Da ist man zu viert in einem Boot. Am Eidgenössischen messen wir uns in allen Kategorien: im Sektionsfahren, aber auch im Einzelfahren, bei dem man nur zu zweit im Boot ist und wo es um Geschwindigkeit und Präzision geht, im Gruppen- und im Einzelschnüren. Es gibt sogar einen Wettkampf im Bootsfährenbau und einen Schwimmwettkampf.
◆ Sind die Bedingungen von Schmerikon mit denen von Bremgarten vergleichbar?
Nein. Bremgarten hat eher ein stilles, ruhiges Wasser bei einer Flussbreite von rund 85 Metern. Schmerikon hingegen ist grundsätzlich ein Kanal zwischen Walensee und Zürichsee, das macht das Wasser sehr schnell. Ausserdem ist es nur gerade 35 Meter breit.
◆ Was sind die Ziele der Mellinger Pontoniere?
Für mich ist es am wichtigsten, dass jedes Vereinsmitglied, das mitkommt, Spass hat und mit Leidenschaft und Ehrgeiz dabei ist. Aber natürlich haben wir uns Ziele gesteckt: Wir möchten einen Goldkranz. Das ist realistisch. Für uns steht aber wirklich der Spass im Vordergrund – es gibt Vereine, die viel mehr trainieren als wir. Das soll jetzt nicht heissen, dass wir nicht ehrgeizig sind, aber wir sind realistisch. Für uns ist der Sport ein Hobby, ein Ausgleich, der vor allem Freude machen soll.
◆ Wie viele Mellingerinnen und Mellinger werden in Schmerikon antreten?
Wir sind mit 34 Leuten am Start. Im Sektionsfahren starten wir mit zwei Gruppen zu je zwei Booten und einem Weidling, im Einzelfahren sind wir zehn Boote mit Aktiven, drei Weidlinge mit Frauen und vier mit Jungpontonieren. Die Boote, Weidlinge, Ruder und Stachel werden jeweils von der durchführenden Sektion zur Verfügung gestellt, wir müssen also kein eigenes Material nach Schmerikon transportieren.
◆ Wer sind Ihrer Meinung nach die Favoriten?
Bremgarten ist seit Jahren vorne dabei. Auch Dietikon und Schmerikon sind für mich Favoriten. Ich denke, dass diese drei den Sieg untereinander ausmachen werden.
Susanne Loacker