Am 16. März war Schluss. Acht Wochen später durften sie wieder öffnen. Aber nur mit Einschränkungen. Wie das am letzten Montag funktionierte – ein Augenschein.
Harlekin»-Beizer Andi Schweizer hat seine Stammgäste auf den Sozialen Medien per Videobotschaft ...
Am 16. März war Schluss. Acht Wochen später durften sie wieder öffnen. Aber nur mit Einschränkungen. Wie das am letzten Montag funktionierte – ein Augenschein.
Harlekin»-Beizer Andi Schweizer hat seine Stammgäste auf den Sozialen Medien per Videobotschaft zur Wiederöffnung eingeladen. Der Lockdown, was übersetzt «Ausgangssperre» heisst, hat ihm zugesetzt. Aber er hat die Chance auch genutzt, sich zu erholen. «In 21 Jahren, seit ich das «Harlekin» führe, habe ich nie länger als zwei Wochen am Stück Ferien gemacht.» Die Restriktionen des Bundesrates haben zwar auch ihm zu schaffen gemacht. Aber er ging es kreativ an, hat sich einen Plan zurechtgelegt, wie er wenigstens 20 Gäste im Lokal im 1. Stock an der Hauptgasse in Mellingen so platzieren kann, damit die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können. An der Bar dürfen nur noch wenige sitzen, mit genügend Abstand. Die Tischchen hat er im Lokal verteilt, verzichtet dafür auf Tischfussball und Darts. Nach jeder Benutzung des Musikautomates desinfiziert Schweizer die Tasten. Die Kasse ist mit einer Plexiglasscheibe geschützt. Der Besucheransturm hielt sich am Montag in Grenzen. Dennoch zeigte sich Andi Schweizer mit der Frequenz zum Anfang zufrieden. «Es lief besser als erwartet, aber natürlich nicht so wie sonst.»
Für einen Montag war «Andalusia»- Beizer Dani Schmid sehr zufrieden mit der Wiederöffnung. Schmid hat Platz wie sonst kaum ein anderes Lokal. Den Raucherbereich hat er mit Stellwänden zu einer Art «Chambre sé- parée» unterteilt. Die Tische sind alle in gebührendem Abstand zueinander. Das Nichtraucherlokal bietet ebenfalls genug Platz für den nötigen Abstand. Den «Vogel abgeschossen» hat «Central»-Wirtin Susanne Zürcher in Stetten. Als Hansruedi Emmenegger mit einem Kollegen am Stammtisch eine Stange Bier bestellte, kam sie mit einem Gülleschöpfer an einem zwei Meter langen Holzstiel. Vielleicht landet das Foto, das Emmeneggers Kollege schoss, beim Bundesamt für Gesundheit in Bern, damit es vorsorglich neben Schutzmasken auch Gülleschöpfer an Lager nimmt. Nicht überliefert ist, ob Susanne Zürcher das Essen ebenfalls mit dem Gülleschöpfer serviert. Im «Glashüsli» in Wohlenschwil war am Montagabend, wie in den letzten 30 Jahren stets am Montagabend, die Jassrunde anzutreffen, die ihren Tisch auf Distanz in einer Ecke auf sicher hat. Wirtin Christine Strähl konnte sich auf ihre Stammgäste verlassen, die allerdings nicht mehr so gedrängt um die Bar sitzen dürfen wie früher. Aber immerhin.
Beat Gomes