Gottesdienste sind ab Pfingsten möglich

Fr, 29. Mai. 2020

Es kam überraschend. Der Bundesrat erlaubt, dass an Pfingsten wieder Gottesdienste gefeiert werden dürfen. Nun eilt es, um die nötigen Schutzkonzepte umzusetzen.

Die Freude ist gross, dass nun auch religiöse Gemeinschaften Gottesdienste durchführen können. Sie sind aber immer noch mit Auflagen verbunden. Daran wird sich auch mit der neusten Pressekonferenz des Bundes vom letzten Mittwoch, bis zur weiteren Öffnung der Corona-Massnahmen vom 6. Juni, nichts ändern. So müssen beim Pfingstgottesdienst die Hygiene- und Abstandsregeln strikt eingehalten werden. Das heisst, dass auch die Zahl der Gottesdienstbesucher limitiert ist. Wie schlussendlich der Gottesdienst gestaltet wird, bleibt den jeweiligen Kirchgemeinden überlassen. Zu spüren ist, dass Vorsicht das oberste Gebot ist. Da inzwischen bekannt ist, dass vor allem in geschlossenen Räumen beim Singen ausgestossene Tröpfchen zehn Minuten im Raum schweben, wird aktuell auf Gesang verzichtet.

Katholische Kirche feiert Pfingstgottesdienst in Mellingen
Wer am Sonntag um 10.30 Uhr in Mellingen in der Stadtpfarrkirche zum Gottesdienst kommt, wird von einem Mitglied der Kirchenpflege bereits vor der Kirche empfangen. Zuerst müssen die Hände desinfiziert und eine Schutzmaske gefasst werden. Wegen der Abstandsregel von zwei Metern, gibt es statt 350 nur 45 Plätze. Die Kirchgänger werden gezählt. Der Platz wird zugewiesen. Pfarrer Schärli wird einen Wortgottesdienst mit einer Predigt halten. Das heisst, dass keine Liturgien, Wechsel von Gesang und Wort, gehalten werden. Für den musikalischen Rahmen werden Kirchenlieder nicht von den Kirchgängern, sondern vom Organisten auf der Kirchenorgel gespielt. Was ebenfalls ausfällt, ist die Kommunion. Pfarrer Schärli freut sich trotz der erschwerten Situation, nach der über zehnwöchigen Corona-Pause wieder einen Gottesdienst gestalten zu können.
In der Pause gab es keine Übertragung von Gottesdiensten via Livestream. Abdankungen führte Pfarrer Schärli und sein reformierter Amtskollege Pfarrer Markus Dettwiler wie vorgeschrieben nur am Grab und im engsten Familienkreis durch. «Ich hatte zum Glück keine Corona-Tote dabei», sagt Pfarrer Schärli. «Ich versuchte trotz der angeordneten Distanzregel die Abdankungen persönlich zu gestalten. Vor allem für die Hinterbliebenen war das nicht einfach.» Der Kontakt zu den Kirchenmitgliedern wurde auch während des Lockdowns aufrechterhalten. Wer wollte konnte das Pfarramt über das Seelsorgetelefon und über E-Mail erreichen.

Reformierte Kirche beschränkt sich weiterhin auf Livestream
Die reformierte Kirche Mellingen, Rohrdorf und Fislisbach produzierte bereits 30 Livestreams. Damit konnte das Pfarrteam auch während des Lockdowns ihre Kirchenmitglieder mit einem wöchentlichen Gottesdienst, einem Podcast zur Mitte der Woche von jeweils fünf Minuten und einer Freitagsmorgenandacht erreichen. Die virtuellen Gottesdienste, die direkt in die Wohnzimmer gestreamt wurden, erfreuen sich grosser Beliebtheit. Die höchste Teilnehmerzahl liegt bei 250 Personen. Im Durchschnitt sehen sich den von Pfarrer Markus Dettwiler produzierten Livestream unter ref-mellingen.tv jeweils 120 bis 150 Personen an. Es sind nicht nur Kirchgemeindemitglieder. Rückmeldungen gab es aus anderen Kantonen und sogar aus Deutschland. Trotz der dritten Lockerung des Bundes entschloss sich das Pfarrteam bis und mit 7. Juni die bereits organisierten Livestream-Gottesdienste auszustrahlen. Dies, weil der Erlebniswert der Gemeinschaft aktuell während des herkömmlichen Gottesdienstes durch die vorgeschriebene Distanz von zwei Metern, ohne Gesang und Abendmahl sehr klein ist. Ab 14. Juni wird das Feiern des Gottesdienstes in Rohrdorf mit 40 Personen und in Fislisbach mit 60 Personen unter den geltenden Abstandsund Hygieneregeln durchgeführt. «Wir gehen die Gottesdienste wieder mit Bedacht an», sagt Pfarrer Markus Dettwiler (Ressortleiter Kommunikation).

Ab dem 6. Juni zur Normalität?
Ob es nach der dritten Lockerung der Corona-Massnahmen ab dem 6. Juni ohne Abstand in der Kirche, dafür mit Contact Tracing (Listenführung der Teilnehmenden) geht, ist noch offen. Fest steht, dass ab diesem Zeitpunkt wieder Abdankungsfeiern in der Kirche durchgeführt und auch nachgeholt werden können. Das Gleiche gilt für Hochzeiten und Taufen. Richtlinien zur dritten Lockerung werden demnächst von beiden Landeskirchen herausgegeben.

Debora Gattlen

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