Wer fuhr in Karawanen durchs Tal? Wer tanzte im «Prism»? Wer hat sogar Fotos davon?

Patrick Zehnder, Co-Projektleiter von Zeitgeschichte Aargau, ist auf der Suche nach Leuten, die in den 1960er-, 1970er- oder 1980er-Jahren im Töffli-Fieber waren. Ob zur Arbeit, zur Schule oder in den Ausgang. Besonders interessant sind Personen, die sich an die Töffli-Karawanen erinnern, die in den 1980er-Jahren in die Jugendzentren oder zur Disco Prism unterwegs waren.
In den 1960er-Jahren war ein regelrechtes Töffli-Fieber ausgebrochen. 1961 hatte der Bundesrat eine neue Kategorie im Strassenverkehrsgesetz geschaffen: Das Motorfahrrad. Mit 50 Kubikzentimeter Hubraum war den Zweitaktern maximal 30 Stundenkilometer und 75 Dezibel Lautstärke erlaubt. Gerade in ländlichen Gebieten mit wenig öffentlichem Verkehr sollte der Zugang zu Berufs- und Mittelschulen erleichtert werden. Um 1980 erreichte das Motorfahrrad im Aargau die grösste Verbreitung. Das Töffli galt als Fortbewegungsmittel der Jugend schlechthin und als Inbegriff kleiner Freiheiten, um in den Jugendtreff und die Disco zu gelangen.
Grosse Geschichtsprojekte werden heute in vernetzter Teamarbeit durchgeführt. Sie bedienen sich aktueller Medien und Technologien, sowohl bei der Erarbeitung wie bei der Vermittlung. Das Projekt «Zeitgeschichte Aargau» (zeitgeschichte-aargau.ch) umfasst fünf Teilprojekte: Wissenschaftliche Untersuchung in Buchform, Zeitzeugen, Online, Vermittlung und Übersichtsdarstellung. Die Gesamtleitung liegt beim Leitungsteam Patrick Zehnder und Fabian Furter, beide Historiker. (red.) 

Auskunftswillige, die eventuell auch ihre Fotos zur Verfügung stellen würden, melden sich bei: patrick.zehnder@zeitgeschichte-aargau.ch oder 056 210 13 15.