Die Trockenmauer ist fertig. Das freut den Vereinsvorstand. Die Besucher freuen sich bald am Sitzmäuerchen, am schönen Anblick und an den Tieren.
Vier Meter ist die neue Trockenmauer seit Anfang Mai in die Höhe gewachsen. Stein für Stein haben Franz Weber, Felix Riegger ...
Die Trockenmauer ist fertig. Das freut den Vereinsvorstand. Die Besucher freuen sich bald am Sitzmäuerchen, am schönen Anblick und an den Tieren.
Vier Meter ist die neue Trockenmauer seit Anfang Mai in die Höhe gewachsen. Stein für Stein haben Franz Weber, Felix Riegger und Valentin Albani, Spezialisten für Trockenmauerbau, gelegt. Die Fugen bleiben durchlässig. Ohne Mörtel wird die Mauer zu einem Refugium für Amphibien, Eidechsen und Insekten.
Am Freitag feierte der Vorstand des Vereins Steinbruch Mägenwil im kleinen Rahmen mit den Erbauern die Fertigstellung der Mauer. «Lieblich» sei die Mauer anzusehen, sagt Bildhauer und Vorstandsmitglied Alex Schaufelbühl. Er spricht von der Fugenbildung. Jeder Stein sei in seiner Einzigartigkeit beachtet, genutzt und gelegt worden: Um grössere Steine wurde herumgebaut, Wellen wurden mit passenden Steinen ausgeglichen. Schaufelbühl ist vom Bild, welches diese Mauer erzeugt, fasziniert. Auch der Künstler hat seinen Beitrag zur Mauer geleistet. Zwei aus dem Stein gehauene Tiere zieren, in Anlehnung an ein deutsches Volkslied, die Trockenmauer: «Eine Wassermaus und eine Kröte – gingen eines Abends spöte – eine Trockenmauer hinan...» Die Steintiere sollen die Besucher überraschen, sind eine poetische Spielerei und auch ein Willkommensgruss an die künftigen Bewohner der Mauer.
Walter Savoldi, Vereinspräsident, freut sich über die neue Mauer. Die alte, etwas höhere Mauer war in solch desolatem Zustand, dass ein Ersatz nötig geworden war. An die hundert Tonnen Steine haben die Mauerspezialisten gelegt. Sie hätten dabei auch einige historische, mauerbautechnische Erkenntnisse gewonnen, wie Franz Weber sagt. Ihre neue Mauer hätten sie von Anfang als Stützmauer, welche den Hang und die Erde dahinter zurückhalten soll, gebaut. Entsprechend hätten sie auch die Steine im Fundament gelegt. Vor über hundert Jahren aber muss die Mauer frei stehend gebaut worden sein, um danach von der Rückseite her mit Bauschutt aufgefüllt zu werden.
Heidi Hess