Nicht überall, wo Tellspiel draufsteht, ist auch Willhelm Tell drin. Das wissen die Freiämterinnen und Freiämter spätestens seit dem erfolgreichen Freilichttheater «Emmetfeld», das vom Hägglinger Tellspielverein vor vier Jahren aufgeführt wurde. Damals war, um dem Schweizer Nationalhelden den Rücken kehren zu können, eine Statutenänderung nötig. Mit der neuen Produktion setzt der Verein diese Reihe fort.
Auch die Hägglinger Theaterleute waren nicht vor Corona gefeit. Das neue Spektakel wird im Sommer 2022 stattfinden, ein Jahr später als geplant. Ort des Geschehens ist das Fabrikgelände der Hägglinger Bako AG. Die Geschichte handelt von der (fiktiven) Firma Roduner & Co., deren Patron und Belegschaft gegen die drohende Schliessung ankämpfen. Verschiedene widrige Umstände treffen in der Betriebskantine zusammen und garantieren Trubel und Unterhaltung. Zudem spielt das Ganze in den Siebzigerjahren; herrliche Musik und bunte Kleider sind also vorprogrammiert.
Autor der neuen Geschichte ist Jörg Meier. Als Kolumnist der Aargauer Zeitung und Schöpfer diverser Bühnenwerke ist er eine bekannte Grösse in der Schweiz. Regisseur wird wiederum Adrian Meyer sein, ausgebildeter Theaterpädagoge und Regisseur vieler bekannter Schweizer Produktionen. Er führte bereits bei «Emmetfeld» Regie und kennt daher bestens die Eigenheiten von Hägglingen und seinen Theaterleuten. Man darf wohl sagen, dass diesen mit der Verpflichtung des erfolgreichen Gespanns wiederum ein Geniestreich gelungen ist. Im Gegensatz zur letzten Produktion werden diesmal nur Vereinsmitglieder mitspielen. Nicht zuletzt aufgrund des damaligen Grosserfolgs konnte nämlich eine schöne Anzahl neuer Mitglieder gewonnen werden. Nebst den ca. 20 Sprechrollen wird es ein Orchester und einen Chor geben und natürlich werden auch wieder viele externe Helfer neben der Bühne benötigt. Ein entsprechender Aufruf diesbezüglich erfolgt im Herbst nächsten Jahres.
Susanne Spycher