Bei der Auswahl seiner Bank ist Giovanni kritisch. Er entscheidet sich nicht für die erstbeste, nur weil sie zum Beispiel gerade leicht erreichbar ist. Oder weil sie ihm bezüglich Erscheinungsbild passt. Eine Bank spielt für ihn eine zentrale Rolle im Alltag, auf sie muss er sich ...
Bei der Auswahl seiner Bank ist Giovanni kritisch. Er entscheidet sich nicht für die erstbeste, nur weil sie zum Beispiel gerade leicht erreichbar ist. Oder weil sie ihm bezüglich Erscheinungsbild passt. Eine Bank spielt für ihn eine zentrale Rolle im Alltag, auf sie muss er sich verlassen können. Es gibt Situationen, in welchen er eigentlich sofort und dringend eine brauchen würde. Trotzdem überstürzt er nichts, lässt sich Zeit, bevor er sich definitiv entscheidet.
Die Auswahl ist für ihn Vertrauenssache. Nicht jede Bank passt zu ihm, das ist Giovanni im Laufe der Zeit längst klar geworden.
Letzthin hat er sich für die falsche entschieden. Nach einer anstrengenden Velofahrt über Dutzende von Kilometern setzte er sich auf die erstbeste, weil sie noch leer war, doch er bereute seine Entscheidung bereits nach ein paar Minuten. Die Bank enttäuschte ihn nämlich gleich mehrfach: Die Mischung aus Besonnung und Schatten stimmte nicht, der Ausblick war auch nicht wirklich Spitze, und vor allem fehlte die Rückenlehne. Eine Bank ohne Möglichkeit, seinem geschundenen Körper die grösstmögliche Entspannung zuzuführen, ist ein No-Go für Giovanni.
Seine jahrelange Erfahrung hat Giovanni gelehrt: Die Auswahl der Picknick-Sitzbank ist entscheidend für das Gelingen der Velotour. Schliesslich stärkt er sich dort erstens für die Fortsetzung der Fahrt, und zweitens hat die Verköstigung, die Aussicht und die Besonnung oder je nach Wetter die Beschattung entscheidenden Einfluss auf seine Psychohygiene, welche ihrerseits wiederum matchentscheidend für sein abendliches Tagesglücksgefühl ist.
Jean
Wie halten Sie es mit Banken? Rückmeldungen bitte an textejean@gmx.ch.