Der 200 Meter lange Fangkanal speichert bei Regen das Schmutzwasser von Häusern und Strassen. Ist der Regen vorbei, wird es in der ARA gereinigt. Die Wirbeldrosselung ist in die Jahre gekommen und soll automatisiert werden. Ohne automatische Steuerung kam es immer wieder zu ...
Der 200 Meter lange Fangkanal speichert bei Regen das Schmutzwasser von Häusern und Strassen. Ist der Regen vorbei, wird es in der ARA gereinigt. Die Wirbeldrosselung ist in die Jahre gekommen und soll automatisiert werden. Ohne automatische Steuerung kam es immer wieder zu Störungen.
Einmal pro Woche kontrollierten bis anhin vor Ort am Grumetweg Mitarbeiter des Werkhofs die Anlage. Sie überprüfen, ob etwas im Fangkanal verstopft ist oder eine Funktionsstörung vorliegt. Zusätzlich muss die Ablaufmenge der Anlage manuell über eine Wirbeldrosselung eingestellt werden. Kommt bei starkem Regen zu viel Wasser, fliesst das Wasser über den Überlauf in die Reuss. Ein Niveau gesteuerter Siebrechen reinigt dieses grob. «Das Wasser, das in die Reuss fliesst, ist relativ sauber», sagt Projektleiter Andreas Hofmann. Das restliche Wasser wird gespeichert und fliesst nach einem Tag in die Kläranlage zur Reinigung.
Da die Anlage im Grumet bisher manuell und nicht von der ARA direkt gesteuert werden konnte, konnten Betriebsstörungen nicht sofort erkannt werden. Immer wieder gab es Reklamationen wegen Lärmemissionen von Anwohnern, wenn der Siebrechen nach erfolgtem Einsatz nicht abstellte. «Mit der Automatisierung wird die bestehende Anlage optimiert», sagt Hofmann.
Kanton muss Zustimmung geben
Da ein Teil der Anlage, insgesamt fünf Meter, ausserhalb der Bauzone liegt, muss der Kanton die Zustimmung zum Projekt geben. Ist die Baubewilligung durch den Kanton erteilt, soll mit der Sanierung im Oktober begonnen werden. Ziel ist es die Abflussregulierung des Fangkanals zu automatisieren. Dazu wird der bestehende Siebrechen mit einer Hydraulik nachgerüstet, den Rückstau- und Regulierschieber elektrifiziert und die gesamte Anlage an die Steuerung anzubinden. Die Steuerung wird über das bestehende Pumpwerk Grumet via Betriebsraum der Gemeinde mit der ARA verbunden. Damit kann künftig der Betrieb des Fangkanals Grumet inklusive des Drossel-, des Messschachtes und des Siebrechens sowie die Situation im Fangkanal beobachtet werden. Bei einer Fehlermeldung erfolgt die Alarmierung neu über das Alarmierungssystem der ARA.
Massnahmen gegen Reusswasser
Beim Schachtauslauf in die Reuss wurde Ende 2017 wegen Fremdwasserproblemen bei Reusshochwasser ein Hand-Schieber eingebaut. Damit wird verhindert, dass ein Rückfluss von Reusswasser ins Pumpwerk gelangt. Der bestehende Rückstauschieber wird ebenfalls elektrifiziert und mittels Nachrüstung der Steuerung bei der ARA eingebunden. Zur Beurteilung der Wasserspiegelverhältnisse in der Hochwasserentlastung wird zusätzlich eine Drucksonde montiert.
Die Prozessautomatisierung und Aufschaltung der neuen Objekte an die ARA Mellingen erfolgt durch die Chestonag Automation AG.
Die Kosten für die Umsetzung der Arbeiten betragen für die Gemeinde Mellingen gemäss Schätzung 248 000 Franken. Das Baugesuch liegt seit 22. Juli bis 20. August auf der Bauverwaltung auf. Zusätzlich können wegen der Corona-Situation die Unterlagen auf der Homepage der Gemeinde eingesehen werden.
Debora Gattlen