Drei junge Birnbaum-Hochstämme wurden mutwillig umgeknickt. Sie sind inzwischen abgestorben
Dieses Mal trieben es die «Nachtbuben» zu weit. Sie zogen am vorletzten Wochenende mit viel Getöse um 2 Uhr in der Früh vom Steinbruch Mägenwil Richtung Wohlenschwil. ...
Drei junge Birnbaum-Hochstämme wurden mutwillig umgeknickt. Sie sind inzwischen abgestorben
Dieses Mal trieben es die «Nachtbuben» zu weit. Sie zogen am vorletzten Wochenende mit viel Getöse um 2 Uhr in der Früh vom Steinbruch Mägenwil Richtung Wohlenschwil. Sie hinterliessen diverse Sachschäden.
Jugendliche können sich nach der Lockerung wieder treffen. Und das tun sie in der Region Wohlenschwil und Mägenwil ausgiebig. Ein beliebter Ort soll in der Nähe des alten Steinbruchs in Mägenwil sein. Anwohner aus dem Dorf stören sich über Lärmbelästigung der angeheiterten Nachtschwärmer. Schlimmer als der Lärm in den frühen Morgenstunden ist der Vandalismus der auf dem Nachhauseweg verübt wird. In Mägenwil wurden beim letzten Vorfall bei Schafund Ziegenweiden Zaunpfähle niedergerissen und Batterien für die Elektrozäune demoliert. Die Vandalen nahmen in Kauf, dass die Tiere weglaufen können. In die Weiden wurden zudem zerbrochene Glasflaschen geworfen. Die Besitzer der Schafe, Ziegen und Pferde mussten am darauffolgenden Tag die Weiden mit viel Aufwand von Glasscherben säubern, damit sich die Tiere nicht verletzen. Nun haben einige Anwohner genug und meldeten die Vorfälle der Kapo.
Drei junge Birnbäume umgeknickt
Baumobmann Peter Meyer sah die Verwüstung am Tag danach, als er mit dem Velo auf dem Radweg, entlang der Birnbaumallee, von Wohlenschwil nach Mägenwil fuhr. Das traurige Bild: Drei umgeknickte Jungbäume. Auf den umliegenden Wiesen lagen zudem mehrere Verkehrsleitpfosten der Strasse. Meyer rief wegen den Pfosten umgehend beim Strassenmeister des Kantons, Daniel Callegher an, um den Schaden zu melden. Der Vandalismus war bereits gemeldet und die Kapo informiert.
Zu denken gibt Meyer, dass die umgeknickten Jungbäume bereits im Frühjahr Opfer eines Vandalenaktes wurden. Damals hatten die Bäume jedoch Glück im Unglück. Die Vandalen rissen sie mitsamt dem Wurzelballen aus. Sie konnten wieder neu gesetzt, mit einem neuen Stützpfahl versehen und bewässert werden. Mit dem letzten Vandalenakt wurde ihnen nun der Todesstoss versetzt. Ihre Stämme wurden geknickt, eine Rettung ist nicht möglich. Meyer hat für solche Aktionen kein Verständnis. Er hofft, dass die Verursacher sich selbst stellen und solche Aktionen künftig unterlassen. Hinweisen aus der Bevölkerung wird nachgegangen.
Birnbaumallee einzigartig im Aargau
Die Verkehrsleitpfosten stehen bereits wieder am Strassenrand. Die drei umgeknickten Birnbäume liegen aber immer noch da. Ihr Laub ist inzwischen welk. Sie müssen ersetzt werden. Rund 70 Birnbäume säumen die Lenzburgerstrasse zwischen Wohlenschwil und Mägenwil. Das ist einzigartig im Kanton. Die Allee wurde gepflanzt, als die Strasse in den 1920er-Jahren gebaut wurde. Die ältesten Exemplare sind somit über 100 Jahre alt. Der Kanton und die Gemeinde Wohlenschwil beteiligen sich zu gleichen Teilen an den Kosten für die Pflege der Bäume. Dazu gehört auch, dass abgestorbene Bäume durch Jungbäume ersetzt werden.
Vor zwei Jahren wurden letztmals drei Birnbäume gepflanzt. Sie waren bereits gut angewachsen. Statt sich zu einem stattlichen Baum zu entwickeln, müssen sie nun entsorgt werden. Im Winter werden sie durch neue Bäume ersetzt. Bleibt zu hoffen, dass diese mehr Glück haben, viele Birnen tragen und 100 Lenze alt werden dürfen.
Debora Gattlen