Dank Tasche Plastik aus Meer fischen
16.10.2020 Region Rohrdorferberg, Region ReusstalAb Montag können «Goodbag-Taschen» in allen Denner-Filialen gekauft werden. Ein Beitrag für die Umwelt
Es ist eine originelle Umwelt-Idee. Mit der smarten Mehrwegtasche kann seit März in allen Denner-Filialen eingekauft werden. Der Clou: Mit jedem Einkauf gibt es ...
Ab Montag können «Goodbag-Taschen» in allen Denner-Filialen gekauft werden. Ein Beitrag für die Umwelt
Es ist eine originelle Umwelt-Idee. Mit der smarten Mehrwegtasche kann seit März in allen Denner-Filialen eingekauft werden. Der Clou: Mit jedem Einkauf gibt es eine Spende, um Plastik aus den Ozeanen der Welt zu fischen.
Kaum waren im März die 50 000 Goodbag-Taschen in den Denner-Filialen erhältlich, waren sie im Nu vergriffen. Jetzt gibt es eine Neuauflage.
Der Clou der Goodbags liegt nicht etwa im Design oder der praktischen Innentasche, sondern beim im Namenszug integrierten NFC-Chip. Jedes Mal, wenn Kunden ihr Smartphone mit der Goodbag-App in einer Denner Filiale an das Label der Tasche halten, spendet Denner einen Betrag an die Umweltorganisation «One Earth – One Ocean». So konnten bereits dank der Kunden Plastiksäcke aus dem Meer gefischt werden. Zusätzlich wird pro verkaufter Goodbag ein Baum durch «We Forest» gepflanzt, ein einfacher Beitrag, um die Welt für nachfolgende Generationen zu verbessern.
Mit Plastik verschmutzte Meere
Plastikverschmutzung ist ein globales Problem, das die Weltbevölkerung vor eine grosse Herausforderung stellt. Der Ozean – dieses unendliche Blau, das unseren Planeten ausmacht – wird von Tag zu Tag mehr zur Müllhalde der Erde. In den Weltmeeren zirkulieren geschätzte 150 Millionen Tonnen Kunststoff und jedes Jahr kommen mehr als 8 Millionen Tonnen hinzu. «One Earth – One Ocean» sammelt mit eigenen Schiffen Plastikmüll aus den Ozeanen und leistet so einen Beitrag gegen die Plastikverschmutzung der Meere. Mit ihrer «Maritimen Müllabfuhr» verfolgen sie das Ziel, Gewässer weltweit von Plastikmüll, Öl und Chemikalien zu befreien.
Idee entstand in Schweden
«Unsere Taschen sind zu 100 Prozent aus Biobaumwolle gefertigt», sagen die beiden Start-up-Gründer der Goodbag, Christoph Hantschk (35) und Todor Lazov (33). Die Idee zur Goodbag entstand während der Teilnahme am IKEA Start-up-Bootcamp. Während drei Monaten arbeiteten die beiden in den schwedischen Wäldern an Lösungen für die Kreislaufwirtschaft. Das nach dem von Nobelpreisträger Richard Thaler entwickelten Nudging-Prinzip: Menschen werden durch kleine Handlungsempfehlungen und Anreize zu bestimmten Handlungen motiviert. Dieses Prinzip haben sie auf die Goodbag-Idee übertragen. «Mit der Goodbag schaffen wir ein besonderes Einkaufserlebnis. Kundinnen und Kunden können im Alltag ganz einfach Gutes tun und sehen gleichzeitig, dass jede kleine Handlung für eine nachhaltigere Zukunft von Bedeutung ist», sagt Christoph Hantschk. Aktuell gibt es bereits über 1000 Partnergeschäfte in sieben verschiedenen Ländern. Die Tasche kann in über zwei Millionen Geschäften in ganz Europa verwendet und so aktiv Plastik aus dem Meer gesammelt werden.
Eine weitere globale Herausforderung ist der Klimawandel. Jedes Jahr wird unser Klima wärmer. Mit dem Kauf der Goodbag wird jeweils ein Baum aufgeforstet. Durch die ersten verkauften Bags der Denner-Aktion im Frühjahr konnten bereits 50 000 Bäume durch die Umweltorganisation «We Forest» aufgeforstet werden, ein wirksamer Beitrag gegen den Klimawandel. Erosion könne dadurch gestoppt und die Biodiversität gefördert werden.
So funktioniert die Tasche
Die Tasche des Start-ups aus Wien ist mit einer praktischen Smartfunktion ausgerüstet. Wer eine Tasche gekauft hat, muss nur noch die App auf sein Handy laden. Ist man in einem Shop, der eine Partnerschaft mit Goodbag hat, in der Schweiz bei Denner, heisst es den Code mit dem Handy zu scannen. Praktischerweise ist er im Logo in jeder Tasche eingenäht und so immer beim Einkauf dabei. Nach einem weiteren Klick wird die Spende durch Denner ausgelöst. Aktivisten von «One Earth – One Ocean» fischen dank den Spenden mit Spezialschiffen tonnenweise Plastikmüll aus dem Meer. Auf der App kann zusätzlich gesehen werden, wieviel persönlicher Plastikmüll in Form von Plastiksäcken dank der Verwendung der Mehrwegtasche eingespart und wieviel Bäume gepflanzt wurden. Wer keine App herunterladen will, kann den Chip der Tasche auch an der Kasse scannen lassen und so eine Spende durch Denner auslösen. Mit der Goodbag kann so aktiv ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden.
Debora Gattlen