Fenster für Fenster, jeden Abend mehr Licht

Fr, 04. Dez. 2020

In fast allen Dörfern leuchten abends fröhlich-bunte Adventsfenster. Jeden Abend ist es eines mehr bei diesem Adventskalender für alle

Die Adventsfenster finden fast in jedem Dorf statt. Sie gehören zu den wenigen Anlässen, die auch in der Pandemie durchgehen. Die Tradition wird jetzt erst recht gepflegt. In einem Dorf wird sie nach Jahren wieder aufgenommen.

Ein Fenster anschauen, gemütlich, bei einem Abendspaziergang, das ist coronakonform», sagt Julienne Scheifele, Vorstandsmitglied des Elternvereins Mägenwil. Sie hätten dieses Jahr so Vieles absagen müssen: «Es tat uns jedes Mal leid.» Im Elternverein hätten sie dann beschlossen, irgendetwas soll auch im Pandemiejahr möglich sein. Dass es nun Adventsfenster sind, ist im Fall von Mägenwil allerdings aussergewöhnlich. Die Tradition ist im Dorf nämlich bereits vor rund 15 Jahren eingeschlafen. Dieses Jahr aber wurde sie vom Elternverein wieder zum Leben erweckt. Die Idee fand Anklang. «Ziemlich schnell hatten wir alle Daten für ein Adventsfenster vergeben», sagt Scheifele und fügt an, das soll auch schon anders gewesen sein.

Mit den Fenstern Corona trotzen
Fast in allen Dörfern in der Region werden Adventsfenster gestaltet, von Birrhard über Tägerig, Stetten, Künten bis Fislisbach. Anfang November hatten sowohl der Gemeinnützige Verein Busslingen als auch der Kulturund Freizeitkreis Remetschwil in der «Berg-Post» dazu aufgerufen, «trotz Corona» ein Adventsfenster zu gestalten, weil «ein Abendspaziergang im Schnee, miteinander reden, kreative Adventsfenster bestaunen, neue Gesichter kennenlernen und das – mit genügendem Abstand im Freien» möglich bleibt. Nachdem in den letzten Tagen im Mittelland sogar Schnee gefallen ist, bleibt eventuell auch der weisse Zauber kein leeres Versprechen und der Abendspaziergang könnte im Schnee stattfinden.
Einzig von den Apéros, welche viele mit dem erstmaligen Beleuchten ihres Fensters verbinden, wird fast überall abgeraten. «Ganz klar», meint dazu Maria Gretener, Präsidentin der Landfrauen in Mellingen, «Apéros sollen dieses Jahr nicht stattfinden.» Dem Verein sei es wichtig, dass Abstandsund Hygieneregeln gemäss Verordnung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) eingehalten werden. Es bleibe aber letztlich den Einzelnen überlassen, im privaten Rahmen dennoch zu einem kleinen Umtrunk einzuladen. Auf die Tradition hingegen wollten die Landfrauen nicht verzichten. Zumal das Spazieren, vorbei an den beleuchteten Fenstern, eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit darstelle. In Mellingen wollen sie auch den geplanten Rundgang am 27. Dezember durchführen – so, wie jedes Jahr. Erfahrungsgemäss würden dann rund 20 Personen durchs Städtli flanieren, sagt Gretener. «Die Route wird so gewählt, dass wir zwar alle Fenster bewundern können, dies aber auf dem kürzesten Weg passiert.» Will heissen, nicht in der richtigen Reihenfolge.

Immer wieder eine Überraschung
Keine offizielle Eröffnung und keine Apéros auch in Stetten. Die Lichtblicke im Advent wollten Frauenverein und Familieträff aber nicht absagen und auch Geschichtensonntage sind mittels QR-Code möglich. Die Rückmeldungen seien entsprechend positiv gewesen, sagt Vorstandsmitglied Mia Peterhans: «Es meldeten sich auch manche für das Gestalten eines Fensters an, die in anderen Jahren nicht mitgemacht hatten.» Einfach, weil es in diesem Jahr eine besonders schöne Geste sei, wie sie erklärt hätten.
Am 10. Dezember gestalten in Fislisbach die Lernenden der Gemeindeverwaltung ein Fenster. Sie würden alles selbstständig organisieren, müssten auch die Verantwortung dafür übernehmen und rechtzeitig fertig sein, sagt auf Anfrage der stellvertretende Gemeindeschreiber Daniel Bützberger. Entsprechend lassen sie niemanden auf die Scheiben blicken. «Ihr Fenster», lacht Bützberger, «decken sie jedes Jahr gut ab, damit wir nichts sehen können.» Es sei immer wieder eine gelungene Überraschung.

Heidi Hess

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