«Leben geht weiter, einfach ein bisschen anders»
04.12.2020 UmfragenWas sind Lichtblicke im Corona-Alltag? Wie gelingt es heiter und frohen Mutes zu bleiben? Und wie wird Weihnachten?
Fast alles ist anders. Anders, als wir es gewohnt sind. Vieles verunsichert, manches ist schwierig und macht Sorgen. Wir aber wollten wissen, was sind die Lichtblicke in der ...
Was sind Lichtblicke im Corona-Alltag? Wie gelingt es heiter und frohen Mutes zu bleiben? Und wie wird Weihnachten?
Fast alles ist anders. Anders, als wir es gewohnt sind. Vieles verunsichert, manches ist schwierig und macht Sorgen. Wir aber wollten wissen, was sind die Lichtblicke in der Pandemie? Wie bleiben wir heiter und wie geht in diesen Zeiten Weihnachten?
Ursula Spörri (43), Birmenstorf
Privat ist mein Lichtblick, dass meine Familie nicht am Coronavirus erkrankt ist. Geschäftlich freue ich mich, als Inhaberin der Blumenboutique Ursula, dass wir durch unsere Adventsgestecke oder -sträusse der Kundschaft etwas Weihnachtsstimmung in ihr Zuhause zaubern können. Auf Weihnachten freue ich mich trotz der ungewissen Situation. Wir werden uns spontan den geltenden Richtlinien anpassen. Bei mir muss das Fest nicht pompös sein. Ich würde mich auch freuen, wenn ich mit meinen Liebsten draussen eine Wurst grillieren kann. Für mich ist es wichtig, positiv zu denken und sich an kleinen Dingen zu erfreuen, etwa über einen schönen Sonnenuntergang oder über eine mitgebrachte Zwetschgenwähe der Kollegin. (dg)
Levin (9), Livio (7) und Salome (4) Häni, Mellingen
Wir freuen uns schon sehr auf die Weihnachtsbeleuchtung in unserem Garten: Unser Papi wird viele Dekorationen installieren. Nebenan, im Nachbarsgarten hat es bereits einen Baum, geschmückt mit Lichtern. So schön wird es in unserem Garten auch. Und an Weihnachten haben wir bestimmt einen Tannenbaum. In den Herbstferien wären wir eigentlich nach Italien ans Meer gefahren. Es war schade, dass es dieses Jahr nicht möglich war. Dafür gingen wir aber in die Berge und mit der Gondel hoch auf einen Gipfel. Oben hatte es sogar Schnee. Wir hatten richtig viel Spass. (hhs)
Manuel Fluri (30), Oberrohrdorf
Ich habe kürzlich erfahren, dass ich per 1. Januar 2021 zum Leutnant der Feuerwehr Rohrdorf befördert werde. Es freut mich sehr, dass das Feuerwehrkommando mir die damit verbundene Verantwortung zutraut. Generell erfreue ich mich auch an den leider wenigen physischen Treffen mit Freunden und Familie. Ich geniesse diese gemeinsame Zeit viel mehr als vor der Pandemie und erachte sie nicht mehr als selbstverständlich.
Ich arbeite in einem internationalen Umfeld und spreche daher täglich mit Menschen auf der ganzen Welt, zum Beispiel Hong Kong, Singapur, New York, London oder Warschau. Sie erleben zum Teil viel stärkere Einschränkungen als wir in der Schweiz. Interessant ist, dass – egal wo und wie stark die Massnahmen gerade sind – der generelle Tenor stets lautet «das Leben geht weiter, einfach ein bisschen anders». Wir geniessen das Privileg in einem tollen Land, mit hohem Wohlstand zu leben und, im internationalen Vergleich, mit wenigen Einschränkungen. Wenn man nun auch noch hört, dass diverse Unternehmen gute Fortschritte in der Entwicklung eines Impfstoffs machen, wie kann man dann anders als guten Mutes sein?
Was den Advent betrifft, so wird der Glühweinkonsum dieses Jahr sicher tiefer ausfallen als in den Vorjahren und die vielen geschäftlichen Weihnachtsessen werden ausbleiben. Die Weihnachtsfeste in der Familie planen wir im kleineren Rahmen, um die Personenlimite für private Veranstaltungen einzuhalten. Das erfordert von allen grosse Solidarität in ungewohnter Art und Weise. Statt, wie sonst üblich, zu geben und zu teilen, müssen wir dieses Jahr möglichst verzichten und uns einschränken. Das Einzige was bei mir sicher ist, ist das Fondue Chinoise an Heilig Abend – in welchem Rahmen auch immer. (sb)
Beatrix Motsch (48), Remetschwil
Mein persönlicher Lichtblick im Corona-Alltag ist, dass unser Sohn eine tolle Lehrstelle gefunden hat. Das freut uns natürlich extrem für ihn. Durch die momentane Situation essen wir fast jeden Tag gemeinsam. Die dabei entstehenden Gespräche und der Austausch mit unseren Kindern finde ich sehr wertvoll und bereichernd. Zudem durfte ich viele kreative Projekte umsetzen und realisieren. Dafür bin ich sehr dankbar. Weil ich tue, was ich liebe, freue ich mich jeden Tag auf meine Arbeit, egal ob mit oder ohne Pandemie. Modellieren oder Schmuck kreieren mit guter Musik im Hintergrund ist das, was mich glücklich macht.
Leider wurden alle Weihnachtsmärkte in der Region abgesagt, an welchen ich normalerweise ausstelle. Diese sind für mich jeweils auch eine Einstimmung auf die Weihnachtszeit. Trotzdem konnte ich im November die «opendoors» in meiner Atelier-Galerie in der Mellinger Altstadt durchführen, wo ich unvergessliche Begegnungen erleben durfte. So werde ich auch am Samstag 12. und 19. Dezember zusätzlich mein Atelier öffnen. Weihnachten feiern wir immer im kleinen Kreis. Ob und wie in diesem Jahr, gerade mit unseren betagten Eltern, steht momentan noch in den Sternen. Wir bleiben flexibel und werden spontan entscheiden. (bn)