Die neue Museumskommission besteht aus fünf Personen, eine Vertretung der Schule wird noch gesucht

Der Gemeinderat Mellingen hat eine Museumskommission ins Leben gerufen. Sie hat die Aufgabe, das Ortsmuseum wieder zu beleben. Die Museumskommission ist Teil des am 1. Juli 2020 verabschiedeten Kulturkonzeptes.

Das Ortsmuseum ist in der Stadtscheune an der Scheunengasse mitten im Städtli untergebracht. Es fristet seit einigen Jahren ein Schattendasein. Das war einmal anders. Während fast zwanzig Jahren wurde das Museum vom «Verein Forum Stadtscheune» mit viel Herzblut und Engagement geleitet. Unter der Führung des Vereins erlebte das Museum eine eigentliche Blütezeit mit Sonderausstellungen und Schwerpunktthemen. Seit sich der Verein im Jahre 2014 wegen mangelndem Nachwuchs aufgelöst hatte, wartet das Museum auf bessere Zeiten.
Auf Initiative von Gemeinderätin Györgyi Schaeffer wurde letztes Jahr ein Kulturkonzept für das Städtli von der Kulturkommission entwickelt, das Anfang Juli 2020 vom Gemeinderat verabschiedet wurde. In diesem Konzept enthalten ist auch die Wiederbelebung des Ortsmuseums. Eine weitere Arbeitsgruppe, die ebenfalls unter der Leitung von Györgyi Schaeffer zusammengekommen ist, hat dem Gemeinderat einen Antrag für die Gründung einer Museumskommission vorgelegt.
Folgende Mitglieder wurden vom Gemeinderat in die Kommission berufen: Györgyi Schaeffer, Präsidentin; Beat Gomes, Aktuar; Hanspeter Koch, Kassier; Stefan Schmid; Paul Zürcher. Eine Position ist noch vakant. Es wird beabsichtigt, eine interessierte Persönlichkeit aus dem Umfeld der Schule Mellingen-Wohlenschwil (MeWo) zu gewinnen. Denn es ist eines der Ziele der Museumskommission, die Schule MeWo in die Aktivitäten des Museums einzubeziehen. Jedes Schulkind der Schule MeWo soll in seiner Schulzeit wenigstens einmal im Museum gewesen sein. Die Museumskommission behütet und pflegt das «Historische Gedächtnis» von Mellingen. Sie ist zuständig für die Beaufsichtigung der Sammlung und deren Ausbau, die Ausstellung des Museumsgutes, die Pflege sämtlichen Museumsgutes sowie allfällige Restaurierungen. Trägerschaft des Museums ist die Einwohnergemeinde Mellingen.
Die Museumskommission beabsichtigt, eine permanente Ausstellung mit eingeschränkten, aber regelmässigen Öffnungszeiten für die Bevölkerung anzubieten. Zudem sollen Sonderausstellungen und Veranstaltungen durchgeführt werden, um das Museum attraktiver zu gestalten. Es werden Kooperationen mit anderen Museen der Region angestrebt. Die Schule Mellingen soll aktiv ins Museumsgeschehen eingebunden werden. Der Gemeinderat hat der neuen Kommission den Auftrag erteilt, in einem ersten Schritt ein verbindliches Museumskonzept zu erarbeiten, das vom Gemeinderat verabschiedet werden muss. Die Museumskommission hat bereits die ersten beiden Sitzungen hinter sich und wird die Öffentlichkeit laufend über die Aktivitäten im Museum in Kenntnis setzen.

Historiker soll Team ergänzen
«Wir haben das alte Konzept von 2015 geprüft», erzählt Gemeinderätin Györgyi Schaeffer von den ersten Ergebnissen. Es habe einige Fehler drin, ein Teil davon sei noch brauchbar. «Trotzdem ist in den letzten Jahren nichts im Museum gelaufen. Das möchten wir ändern», sagt Schaeffer. Helfen soll dabei zusätzlich ein Geschichtsexperte. Der Historiker Dominik Sauerländer hat an der ersten Sitzung teilgenommen. (gk/sb)