Freude über die neuen Corona-Lockerungen

Fr, 16. Apr. 2021

Wie funktionieren Theaterproben unter Corona-Bedingungen? Das Ensemble des Freilichtspiels «Schwertstreich» hat es vorgemacht

Im September kommt in Wohlenschwil die Geschichte des Pfarrers Welti auf die Bühne – beziehungsweise vor die Kirche. Geprobt wird ab jetzt unter freiem Himmel.

Peter Locher ist nicht nur zufrieden mit seinem Ensemble, er ist regelrecht begeistert: «Alle waren hoch motiviert und überraschend textsicher», sagt er über die Schauspielerinnen und Schauspieler, die erstmals in einer so grossen Gruppe zum Proben aufeinandertrafen. Angezogen waren sie wie im tiefsten Winter. In der ersten Probephase hatte der Regisseur die einzelnen Szenen in Fünfergruppen im Kirchgemeindehaus eingeübt. Den Probenplan entsprechend anzupassen, bedeutete für ihn mehr Aufwand. Und verlangte von den Mitwirkenden hohe Flexibilität. Jetzt mussten sie sich erstmals auf der «richtigen» Bühne zurechtzufinden und sahen ihre Szenen im grösseren Zusammenhang.
«Das hat prima funktioniert», lobt Locher. Allein die nonverbalen Rollen mussten aufgrund der Corona-Auflagen noch auf ihren Einsatz warten. Mit den am Mittwoch bekannt gegebenen Lockerungen kann bald der ganze Cast proben. Das ist wichtig: In der Aufführung gibt es immer wieder Grossaufzüge, bei denen das gesamte Ensemble auf der Bühne ist. Ein dynamisches Ganzes entsteht, ein Kommen und Gehen. Jeder Auf- und Abgang muss einstudiert und geplant werden. Lochers grosse Erfahrung im Inszenieren von Freilichtspielen hätte ihm geholfen, dies trotz strengerer Auflagen umzusetzen. Aber es sei logistisch eine sehr grosse Herausforderung gewesen.
Gute Stimmung hat sich die Truppe sowieso von Anfang an bewahrt. 39 Darstellerinnen und Darsteller sind bereits zur eingeschworenen Bande geworden, die fest daran glaubt, im September spielen zu dürfen. Bis Juni wird nun wöchentlich geprobt, zusätzlich an einem ganzen Samstag. In der dritten Probephase, nach den Sommerferien, erhöht sich die Frequenz und das Stück wird erstmals komplett durchgespielt. Ab Ende August kommen Licht und Musik, an deren Umsetzung derzeit ein Komponist in Berlin arbeitet, dazu. Spannend wird noch die Kostümprobe. Über 150 davon hat das Organisationskomitee bestellt.
Die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert, soll schliesslich authentisch wirken. «Ich habe die Figur von Welti so angelegt, dass man von Anfang an Sympathie für ihn empfindet», sagt Locher. Als Autor des Stückes sei es ihm wichtig, den berüchtigten Pfarrer, den verurteilten Räuber und Mordbrenner, nicht zu verteufeln oder als Monster darzustellen. «Dann schaffe ich keine Verbindung zum Publikum. Dann wäre alles nach zwei Minuten vorbei.» Lochers Ziel ist ein spannender und unterhaltsamer Theaterabend mit Tiefgang, der dem Publikum lange im Gedächtnis bleibt und die eine oder andere Diskussion anstösst. Wenn es weiter so gut läuft, findet am 4. September die Premiere statt.

Stefan Böker

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